Mandela mit Lungeninfekt im Spital

Nelson Mandela
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Südafrikas Präsident rief dazu auf, für den kranken, 94-jährigen Nationalhelden zu beten.

Wien/Pretoria/Ag. Um den südafrikanischen Friedensnobelpreisträger und Ex-Präsidenten Nelson Mandela steht es offenbar nicht gut: Der 94-Jährige wurde in der Nacht zum Donnerstag wieder in ein Krankenhaus eingeliefert. Laut Präsidialamt wird er wegen einer Lungenentzündung behandelt. In welchem Krankenhaus er liegt, war vorerst nicht bekannt, es könnte sich um ein Militärspital in Pretoria handeln.

Der frühere Freiheitskämpfer hat schon seit längerer Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Erst Ende 2012 hatte er wegen einer ähnlichen Infektion mehrere Wochen im Spital verbracht. Danach wurde er zu Hause weiterbetreut.

Südafrikas Staatspräsident Jacob Zuma forderte seine Landsleute und die Welt dazu auf, für Mandela zu beten. „Wir haben volles Vertrauen in das Ärzteteam. Es wird alles getan werden, damit er wieder gesund wird.“

Kampf gegen Apartheidregime

Mandela ist in Südafrika ein Nationalheld: 27 Jahre war er aufgrund seines Kampfes gegen das rassistische Apartheidregime eingesperrt. Seine Gesundheitsprobleme sind auch auf diese lange Haft zurückzuführen. Die Feuchtigkeit in seiner Gefängniszelle führte zu einer Tuberkulose. Bereits 1988 war Mandela wegen einer schweren Lungenerkrankung sechs Wochen medizinisch behandelt worden.

Mandela wurde 1990 aus der Haft entlassen, 1993 erhielt er den Friedensnobelpreis. Nach dem Zerfall des Apartheidregimes wurde er 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt. Als Staatschef setzte er sich unter anderem für den Frieden und die Aussöhnung zwischen Schwarzen und Weißen ein. Seit seinem Rücktritt 1999 lebt Mandela zurückgezogen in seinem Heimatort Quno im Südosten des Landes. Zuletzt wurde Mandela bei der Abschlussfeier der Fußball-WM 2010 in der Öffentlichkeit gesehen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.03.2013)

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