Kampfjets und Zerstörer: USA rüsten in Südkorea auf

Kampfjets Zerstoerer ruesten Suedkorea
Kampfjets Zerstoerer ruesten Suedkorea(c) REUTERS (� US NAVY / Reuters)
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Nach den Tarnkappenjets schicken die USA nun auch einen mit Raketen bestückten Zerstörer. Nordkorea will einen Atomreaktor wieder hochfahren.

Nach immer neuen Drohungen aus Nordkorea demonstrieren die USA als Verbündeter Südkoreas Stärke. Neben hochmodernen Kampfflugzeugen schickt die weltweit größte Militärmacht nach US-Medienberichten nun auch einen mit Raketen bestückten Zerstörer in die Konfliktregion.

Die USA kündigten am Montag außerdem an, ein schwimmendes Überwachungsradar näher an die Küste Nordkoreas zu bringen. Das berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen Sprecher des Verteidigungsministeriums. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, sagte zugleich, es gebe keinen Hinweis darauf, dass Nordkoreas Führung die Truppen mobilisiere oder aufmarschieren lasse. Wie berichtet, hatte Nordkorea am Wochenende den Kriegszustand mit dem Süden erklärt.

Die USA haben wegen des neuen Säbelrasselns im Korea-Konflikt bereits mehrmals Kampfjets geschickt. Am Wochenende trafen zwei über Tarnkappeneigenschaften verfügende Jets des Typs F-22 Raptor in Südkorea ein, um an einem gemeinsamen Manöver teilzunehmen. In der vergangenen Woche hatten die USA zudem zwei Tarnkappenbomber und zwei atomwaffenfähige B-52-Bomber nach Südkorea entsandt.

Die "Washington Post" berichtete indes unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen, dass Pjöngjang bei seinem jüngsten Nuklearversuch im Februar eine Atombombe mit hoch-angereichertem Uran gezündet haben könnte. Dies würde bedeuten, dass das Regime zur Urananreicherung fähig ist.

Nordkorea will Atomreaktor wieder hochfahren

Am Dienstag kündigte Nordkorea zudem die Wiederinbetriebnahme seines Atomreaktors in Yongbyon an. Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur meldete, sollen sämtliche Anlagen in Yongbyon "nachjustiert und neu gestartet" werden. Ein Atomenergiesprecher sagte demnach, die Maßnahme sei Teil einer Politik der "qualitativen und quantitativen Stärkung der atomaren Streitkraft". Außerdem diene sie dazu, die "akute" Energielücke mit ihren Stromausfällen zu schließen.

Der knapp hundert Kilometer nördlich der Hauptstadt Pjöngjang gelegene Reaktor war im Sommer 2007  abgeschaltet worden. In Yongbyon wurde Plutonium produziert, das Nordkorea für seinen ersten Atomwaffentest im Oktober 2006 nutzte (mehr dazu).

China nahm die Ankündigung Nordkoreas "mit Bedauern" zur Kenntnis. "Wir rufen alle beteiligten Seiten auf, Ruhe zu bewahren und Zurückhaltung zu üben", sagte der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Hong Lei. Die derzeitige Lage auf der koreanischen Halbinsel sei "kompliziert" und "sensibel". China trete weiterhin für eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel sowie für Frieden und Stabilität in der Region ein.

Formal noch immer im Krieg

Das kommunistische Nordkorea hatte am Samstag den Kriegszustand mit Südkorea erklärt und mit einem Atomkrieg gedroht. Die beiden Länder befinden sich formal ohnehin im Kriegszustand, der Korea-Krieg endete im Jahr 1953 nur mit einer Waffenruhe. Ein Friedensvertrag wurde bis heute nicht geschlossen.

(APA/dpa/AFP/Reuters)

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