Südkorea: Verteidigungsminister erhält Drohbrief

Suedkorea Verteidigungsminister erhaelt Drohbrief
Suedkorea Verteidigungsminister erhaelt Drohbrief(c) EPA (STRINGER)
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In dem Päckchen an Kim Kwan-jin wurde auch ein "verdächtiges weißes Pulver" gefunden. Der Minister wurde zuletzt wiederholt Ziel nordkoreanischer Propaganda.

Der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Kwan-jin hat am Dienstag nach Angaben seines Ministeriums ein Päckchen mit einem Drohbrief sowie einem "verdächtigen weißen Pulver" erhalten. Worum es sich bei der Substanz handelt, ist noch unklar. Entsprechende Ermittlungen seien bereits eingeleitet worden, sagte ein Ministeriumssprecher. Er sprach von einem "versuchten Terrorakt". Zum Inhalt des Drohbriefes äußerte er sich nicht.

Das Päckchen erreichte das Verteidigungsministerium einen Tag, nachdem hunderte Flugblätter vor dem Büro von Kim Kwan-jin entdeckt worden waren. Darauf wurde der harte Kurs des Ministers gegenüber Nordkorea kritisiert. Er war zuletzt auch wiederholt Ziel von Propaganda aus Nordkorea geworden.

Anerkennung als Atomwaffenstaat gefordert

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit Monaten deutlich angespannt. Nach dem dritten nordkoreanischen Atomtest im Februar weitete die UNO ihre Sanktionen gegen Pjöngjang aus. Parallel dazu fanden südkoreanisch-amerikanische Militärübungen statt, was Nordkorea als Provokation einstufte und mit der Aufkündigung des Waffenstillstandsvertrag von 1953 quittierte. Auch drohte es den USA einen präventiven Atomschlag an und rief im Verhältnis zu Südkorea den "Kriegszustand" aus.

In der Vorwoche stellte Pjöngjang den USA schließlich Bedingungen für Verhandlungen zur Entspannung der Korea-Krise. Die Rede war von US-Sicherheitszusagen und einem Ende der UNO-Sanktionen. Die USA forderten im Gegenzug von Nordkorea erneut einen Stopp der Atomwaffenpläne.

Am Dienstag richtete das kommunistische Land den Vereinigten Staaten via der Zeitung "Rodong Sinmun" aus, international als Atomwaffenstaat anerkannt werden zu wollen. Denn sollte es tatsächlich zu einem Dialog mit den USA kommen, dürfe es nicht um ein Ende des Nuklearwaffenprogramms gehen. Vielmehr müssten Gespräche zwischen zwei Atomwaffenstaaten sein.

(APA)

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