US-Organisation: Rebellenführer Kony im Sudan

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USOrganisation Rebellenfuehrer Kony Sudan(c) REUTERS (AFRICA24 MEDIA)
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Joseph Kony soll aus dem Sudan aus Angriffe der Rebellengruppe Lord's Resistance Army auf Zivilisten in benachbarten Ländern dirigiert haben.

Der gesuchte ugandische Rebellenführer Joseph Kony hält sich nach Einschätzung einer US-Organisation im Sudan versteckt. Augenzeugen hätten bestätigt, dass sudanesische Militärangehörige Kony sowie weiteren Anführern der Rebellengruppe Lord's Resistance Army (LRA) von 2009 bis mindestens Anfang 2013 Unterschlupf im Gebiet an der Grenze zum Südsudan gewährt hätten, hieß es am Freitag in einem Bericht der Organisation Resolve in Washington. Dem Bericht wurden Satellitenbilder eines erst jüngst verlassenen LRA-Lagers in dem Gebiet beigefügt.

Deserteuren der Rebellengruppe und anderen von der Organisation Resolve Befragten zufolge dirigierte Kony von seinem Versteck aus weiterhin Angriffe der LRA auf Zivilisten in benachbarten Ländern. Wenn Kony im Sudan unterkomme, könne er der ugandischen Armee "einfach entwischen, indem er die Grenze überquert", kritisierte Resolve. Der Sudan dürfe "einem der brutalsten und berüchtigsten Kriegsverbrecher der Welt" nicht mit einem Versteck helfen.

Kony wird vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (IStGH/ICC) wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht, darunter Mord, Vergewaltigung und Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten. Die LRA wurde Ende der 80er Jahre gegründet, um für die Interessen der nordugandischen Volksgruppe der Acholi zu kämpfen. Heute gilt sie als eine der brutalsten Rebellengruppen der Welt und ist vor allem in der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan und in Zentralafrika aktiv.

Auch die ugandische Armee hatte im vergangen Jahr erklärt, Kony werde im Grenzgebiet zwischen dem Sudan, dem Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik vermutet. Anfang April hatten die USA ein Kopfgeld auf den Rebellenführer in Höhe von fünf Millionen Dollar (3,8 Millionen Euro) ausgesetzt.

(APA/AFP)

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