Südkorea zieht alle Arbeiter aus Kaesong ab

SOUTH KOREA NORTH KOREA CONFLIT
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Nordkorea hat die gemeinsame Industriezone abgeriegelt. Gespräche lehnt das Regime ab.

Seoul/Pjöngjang/ ag. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen wieder zu: Südkorea hat den Abzug seiner Staatsbürger aus dem Industriepark Kaesong im Norden angekündigt. Zuvor hatte Nordkorea weitere Gespräche über die seit 2004 bestehende gemeinsame Wirtschaftszone abgelehnt.

„Die Entscheidung ist getroffen worden, um die Sicherheit der Südkoreaner zu gewährleisten“, erklärte am Freitag Südkoreas Minister für Wiedervereinigung, Ryoo Kihl-jae. In Kaesong befinden sich noch etwa 170 Südkoreaner statt der üblichen 700. Den Südkoreanern in Kaesong sollen inzwischen die Lebensmittel ausgehen, weil der Norden die Industriezone abgeriegelt hat.

Anfang April zog Nordkorea seine 53.000 Arbeiter aus Kaesong ab und untersagte Lieferungen aus dem Süden. Südkoreanern ist die Einreise nicht mehr gestattet, sie können aber den Industriekomplex verlassen. Südkorea hatte dem Norden ein Ultimatum bis Freitag gesetzt, um Gespräche über eine neuerliche Öffnung der Industriezone aufzunehmen. Pjöngjang wies dies zurück.

Die Abriegelung von Kaesong und der Abzug der Südkoreaner findet vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen auf der Halbinsel statt. Der Norden verletzte in den letzten Monaten UN-Vorgaben mit einem Raketentest, nahm einen dritten Nukleartest vor – und drohte den USA und Südkorea mit einem Atomkrieg.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.04.2013)

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