Serbien: Abkommen mit Kosovo auch gegen Widerstände

Ivica Dacic
Ivica Dacic(c) EPA (JULIEN WARNAND)
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Die Kosovo-Serben sind gegen das Normalisierungsabkommen mit dem Kosovo. Dennoch soll es umgesetzt werden.

Serbien will das von der EU vermittelte Normalisierungsabkommen mit dem Kosovo auch gegen die Widerstände der Kosovo-Serben umsetzen. Das versicherte der serbische Regierungschef Ivica Dacic am Mittwoch im Belgrader Fernsehen.

"Die Regierung hat mit niemandem etwas zu verhandeln", sagte Dacic: "Wir haben uns zur Annahme dieses Abkommens entschieden und es wird auch umgesetzt." Die Kosovo-Serben hatten am Vortag nach stundenlangen Verhandlungen mit der Regierung die Brüsseler Übereinkunft strikt abgelehnt.

Gegen Volksabstimmung

"Die Übereinkunft ist unannehmbar, weil sie die vitalen Interessen der Serben bedroht", hatten die Vertreter der Kosovo-Serben erklärt. An der ursprünglich verlangten Volksabstimmung über das Abkommen hätten sie kein Interesse mehr, sagten die Politiker weiter. Stattdessen solle das serbische Verfassungsgericht entscheiden.

Regierungschef Dacic behauptete dagegen, seine Landsleute im Kosovo hätten das Referendum verworfen, weil die Mehrheit der Bevölkerung für die Brüsseler Vereinbarung gestimmt hätte. Das Normalisierungsabkommen räumt der serbischen Minderheit im fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovo Autonomie ein. Im Gegenzug müssen sie sich in den Kosovo-Staat integrieren.

(APA/dpa)

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