Nach dem Auslaufen des Ultimatums fehlt von dem gekidnappten Wiener jede Spur. Das Außenamt steht in Kontakt mit den Behörden vor Ort und versucht zu beruhigen: "Es braucht Hartnäckigkeit".
Mehr als zwei Monate nach einem per Video gestellten Ultimatum im Fall des im Jemen entführten Österreichers Dominik N. hat das Außenministerium in Wien keine neuen Informationen über dessen Verbleib. Das Krisenteam des Ministeriums sei aber weiter in dem Land im Einsatz und stehe laufend in Kontakt mit den Behörden vor Ort, sagte Außenamts-Sprecher Martin Weiss am Freitag.
Der Wiener Dominik N. war am 21. Dezember gemeinsam mit einem Paar aus Finnland mitten in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa verschleppt worden. Ende Februar war ein Video aufgetaucht, in dem der Österreicher unter vorgehaltener Waffe an die Republik und andere Staaten gerichtete Geldforderungen vorbrachte. Andernfalls werde er sieben Tage nach Veröffentlichung des Videos getötet (siehe Infobox unten).
Es handelt sich um das bisher letzte Lebenszeichen in dem Fall. Im Außenministerium zeigt man sich dennoch hoffnungsvoll. Bei der Entführung einer Schweizerin im Jemen habe es bis zu deren Befreiung zu Jahresanfang ein Jahr gedauert. "Es braucht Geduld und Hartnäckigkeit", sagte Weiss.
Auszug aus dem Kidnapper-Video
"Mein Name ist Dominik N. Ich bin ein österreichischer Staatsbürger. Ich wurde am 21. Dezember 2012 von einem jemenitischen Stamm als Geisel genommen. Sie wollen Lösegeld. Ich appelliere an die jemenitische Regierung, die österreichische Bundesregierung, die Europäische Union und alle anderen Staaten, ihre Forderungen zu erfüllen. Andernfalls werden sie mich sieben Tage nach Veröffentlichung dieses Videos töten." Dann wandte sich N. in persönlichen Worten an seine Familie und versicherte ihr: "Bis jetzt bin ich in guter Gesundheit."
(APA)