Gerüchte, dass im Zuge der Befreiung der Jemen-Geisel Dominik N. Lösegeld geflossen sein soll, reißen nicht ab. Außenminister Spindelegger bekräftigte bereits am Freitag, dass kein Lösegeld bezahlt worden sei.
Wien/Apa/Red. Für die Befreiung des Wiener Sprachstudenten seien 16 Millionen Dollar (12,32 Mio. Euro) gezahlt worden, schreibt die „Kronen Zeitung“.
Außenminister Michael Spindelegger hatte bereits am Freitag bekräftigt, dass kein Lösegeld bezahlt worden sei. Man habe sich bemüht, eine „humanitäre Lösung“ ohne die Zahlung von Lösegeld zu finden. „Das ist uns gelungen.“
Unkooperative Finnen?
Der „Kurier“ berichtet indes unter Berufung auf österreichische Sicherheitskreise, Vertreter der finnischen Auslandsgeheimdienste seien im Kontakt mit omanischen Kollegen – die für Wien und Helsinki die Befreiung verhandelten – „präpotent und unkooperativ“ aufgetreten. Dadurch sei eine frühere Befreiung der Geiseln „verbockt“ worden: Bereits vor drei Monaten habe Österreich ein „Befreiungskommando“ abgestellt, um Dominik N. und das zugleich mit ihm entführte finnische Pärchen nach Hause zu holen. Die mangelnde Kooperation der Finnen habe dann dazu geführt, dass Österreich die Befreiung schließlich allein durchgeführt und zum Abschluss gebracht habe.
Der finnische Außenminister Erkki Tuomioja erklärte in seinem Blog, die Angaben der anonymen Quelle in der „österreichischen Boulevardzeitung“ seien ihm von Außenminister Spindelegger nicht bestätigt worden. Das Außenministerium selbst will aber „einzelne Medienberichte nicht kommentieren“. Auch im Verteidigungsministerium hieß es: „Kein Kommentar.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2013)