Atom-Konflikt: Gespräche mit Iran in Wien gestartet

UNO-City
UNO-City(c) APA
  • Drucken

"Wir werden alles daran setzen, die Differenzen auszuräumen", sagt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde. Doch Diplomaten sind skeptisch.

Vertreter der Islamischen Republik Iran und der Internationale Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) haben am Mittwoch eine weitere Verhandlungsrunde über technische Fragen des umstrittenen iranischen Atomprogramms begonnen.

Westliche Diplomaten äußerten sich im Vorfeld der Gespräche hinsichtlich eines Durchbruchs allerdings skeptisch. "Am 14. Juni finden im Iran Präsidentschaftswahlen statt. Daher ist es nur logisch, dass inhaltlich vorher nichts mehr passieren wird. Es kann höchstens ausgelotet werden, ob man sich hinsichtlich der weiteren einen Schritt näher kommt. Dazu müsste die iranische Seite aber aus ihrem Schmollwinkel kommen", meinte einer von ihnen.

Bei den seit mehr als einem Jahr immer wieder stattfindenden Gesprächen ging es bisher immer nur um die Rahmenbedingungen der Gespräche, nicht aber um Inhaltliches.

"Wir werden alles daran setzen, die Differenzen auszuräumen", sagte der Delegationsleiter der IAEA, Herman Nackaerts, kurz vor dem Beginn der Verhandlungen. Ziel seiner Behörde sei es, den Ablaufplan endgültig zu avisieren. Im Anschluss daran könne man dann daran arbeiten, offene Fragen zu einer möglichen militärischen Dimension des iranischen Atomprogramms zu klären.

Das Treffen auf Expertenebene findet unter Ausschluss der Medien in der für die internationalen Organisationen in Wien zuständigen iranischen Botschaft statt und könnte bis zum Abend andauern.

Parallel-Treffen in Istanbul

Paralell zu den Wiener Gesprächen kommt in Istanbul die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton als Vertreterin der sogenannten 5+1- (E3 + 3-) Gruppe mit dem iranischen Chefunterhändler Saeed Jalili zusammen. Bei den letzten Gesprächen beider Seiten im kasachischen Almaty blieben die beiden Seiten nach Angaben Ashtons von einem Durchbruch "weit entfernt". Ashton spricht für die fünf UN-Vetomächte (USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich) plus Deutschland.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

IAEO-Generaldirektor Yukija Amano
Außenpolitik

IAEO-Gouverneursrat bespricht iranisches Atomprogramm

In Wien wird der neue Bericht zum iranischen Atomprogramm vorgestellt, nach bisherigen Erkenntnissen hielt sich Teheran an die Vorgaben.
AM KURZ IM IRAN: ANKUNFT AM FLUGHAFEN TEHERAN
Außenpolitik

Auf heikler Mission: Kurz im Iran gelandet

Israel ist über den Besuch des VP-Außenministers in Teheran "nicht glücklich". Kurz soll unter anderem Irans Präsidenten Rohani treffen.
Iran-Verhandlungen gehen in Wien weiter
Außenpolitik

Iran-Verhandlungen gehen in Wien weiter

Der Iran strebt eine Aufhebung der Wirtschaftssanktionen an, soll dafür aber den friedlichen Charakter seines Atomprogramms garantieren.
The flag of the International Atomic Energy Agency IAEA flies in front of its headquarters in Vienna
Außenpolitik

IAEO berät in Wien über Iran-Abkommen

Die Atomenergiebehörde wird die Schwerwasserfabrik Arak inspizieren. Am Donnerstag und Freitag tritt der IAEO-Geuverneursrat zusammen.
Die iranische Ölindustrie leidet stark unter den Sanktionen
Europa

EU-Gericht erschwert neue Iran-Sanktionen

Die EU-Staaten müssen künftig Beweise vorlegen, wenn sie Sanktionen gegen Firmen erlassen, urteilten die Richter am EuGH.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.