Grund sind mögliche Waffenlieferungen des Regimes an die libanesische Hisbollah, berichtet die "New York Times".
Israel droht Syrien mit weiteren Militärschlägen, sollte das Regime von Bashar al-Assad Waffen an die libanesische Hisbollah liefern. Die "New York Times" berichtete am Mittwoch, ein hochrangiger israelischer Offizieller habe die Zeitung mit dieser Botschaft kontaktiert.
"Israel ist fest entschlossen, den Transfer von fortgeschrittenen Waffen an die Hisbollah zu verhindern. Ein Transfer solcher Waffen würde die ganze Region destabilisieren", sagte der Offizielle, der nach Angaben der Zeitung in der Frage mit höchsten Regierungskreisen in Israel konferiert habe.
Sturz Assads nicht ausgeschlossen
Auch weitergehende Schläge bis hin zum Sturz Assad werden nicht ausgeschlossen. "Wenn Syriens Präsident Assad mit einem Angriff auf Israel reagiert, oder versucht, Israel durch Attacken von terroristischen Handlangern zu treffen, dann wird er es riskieren, sein Regime aufzugeben, denn Israel wird zurückschlagen", sagte der Israeli der US-Zeitung.
Das genaue Motiv hinter der Warnung sei unklar, hieß es in der "New York Times". Israel könne damit einerseits Syrien warnen, oder anderen Staaten seine Absicht zu weiteren Militärschlägen kundtun. Zuletzt kam es zu einer Eskalation zwischen den beiden verfeindeten Staaten: Israel bombardierte Anfang Mai Ziele in Syrien mit angeblich für die Hisbollah bestimmten Raketen. Österreich sichert bisher als Teil der UN-Blauhelmtruppe die Waffenstillstandslinie zwischen Syrien und Israel am Golan ab. Am Golan gab es zuletzt immer wieder Beschuss von syrischer Seite.
UN-Versammlung verurteilt Gewalt
Die UN-Vollversammlung hat indes am Mittwoch eine "Eskalation" des Bürgerkriegs in Syrien durch den Einsatz schwerer Waffen seitens der Regierung verurteilt. Sie rief alle Konfliktparteien auf, die Empfehlungen einer Konferenz in Genf im vergangenen Juni zur Bildung einer Übergangsregierung rasch umzusetzen. Die Resolution, die insbesondere bei Russland auf vehemente Ablehnung stieß, wurde von deutlich weniger Staaten unterstützt als ein ähnlicher Text im August.
Die Resolution begrüßte die Bildung der oppositionellen Nationalen Koalition und bezeichnete sie als einen "für den Übergang nötigen effektiven und repräsentativen Gesprächspartner". 107 der 193 Mitgliedsstaaten unterstützten die Resolution - im vergangenen August hatten noch 133 Staaten für einen ähnlichen Text zu Syrien votiert. Russlands UN-Botschafter, Witali Tschurkin, nannte den Text "einseitig und parteiisch" und bezeichnete ihn als mögliches Hindernis für Verhandlungen.
(APA)