Der mächtige Wächterrat lässt Irans „graue Eminenz" nicht erneut zur Präsidentenwahl zu. Auch der Ahmadinejad-Verbündete Mashaie darf nicht antreten.
TEHERAN/AG. Irans Wächterrat, de facto das mächtigste Gremium des Landes, hat den früheren Präsidenten Ali Akbar Rafsanjani (78) laut Medienberichten von der Wahl eines neuen Staatsoberhauptes am 14. Juni ausgeschlossen. Offizielle Begründung gab es vorerst noch keine, zuletzt hatte aber ein Sprecher des Rates abstrakt formuliert, dass man Kandidaten, deren gesundheitliche Eignung zweifelhaft sei, wohl von der Wahl ausschließen werden.
Rafsanjanis Gesundheit galt zuletzt als fraglich, die „graue Eminenz" des Irans hatte 1989-87 amtiert und machte im Westen einen eher liberalen Eindruck. Auch ein Verbündeter des scheidenden konservativen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad, Esfandiar Rahim Mashaie, wurde von der Kandidatur ausgeschlossen - wohl, weil Ahmadinejad zu offensiv für ihn geworben hatte.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22. Mai 2013)