Israel: Zivilschutz trainiert für massive Raketenangriffe

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ISRAEL IDF DRILL(c) EPA (OLIVER WEIKEN)
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Israel will sich für einen möglichen Beschuss aus Syrien, dem Libanon und dem Gazastreifen wappnen. Auch ein Angriff mit Massenvernichtungswaffen soll simuliert werden.

Der israelische Zivilschutz hat eine dreitägige Übung zur Vorbereitung auf künftige Raketenangriffe begonnen. Das Militär trainiert unter dem Codenamen "Wendepunkt 7" für einen möglichen Beschuss aus Syrien, dem Libanon und dem Gazastreifen. Auch ein Angriff mit Massenvernichtungswaffen werde simuliert, wie eine Sprecherin am Montag bestätigte.

Im Rahmen der Übung heulten am Montag landesweit die Sirenen. Die Menschen waren aufgerufen, zehn Minuten lang Schutzräume aufzusuchen. Viele hielten sich jedoch nicht an die Anweisungen, wohl deshalb, weil in Israel ähnliche Übungen, an denen auch Kommunen und Schulen teilnehmen, jedes Jahr routinemäßig abgehalten werden.

Keine Sirenen nahe des Gazastreifens

Keine Sirenen waren in den israelischen Ortschaften in der Nähe des palästinensischen Gazastreifens zu hören. Man wolle die dort lebenden Menschen nicht unnötig in Stress zu versetzen, lautete die Begründung. In dem Umkreis sind in den vergangenen Jahren tausende von militanten Palästinensern abgefeuerte Raketen und Mörsergranaten eingeschlagen, es wird dort regelmäßig Alarm ausgelöst.

Während des Libanonkriegs von 2006 hatte auch die libanesische Hisbollah-Miliz Israel mit tausenden Raketen beschossen. Seit Ende der Kämpfe blieb die Grenze jedoch überwiegend ruhig.

Israel bestätigt Angriff vorerst nicht

Unterdessen konnten am Montag libanesische Angaben über einen neuerlichen Raketenangriff aus dem Libanon von der israelischen Armee vorerst nicht bestätigt werden.

Die Lage in der Region ist sehr angespannt, da der Bürgerkrieg in Syrien sich immer mehr auf das Nachbarland Libanon auszuweiten droht. Erst am Sonntag waren zwei Raketen in einem schiitischen Viertel der libanesischen Hauptstadt Beirut eingeschlagen. Kurz zuvor hatte der Anführer der schiitischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, erstmals den Einsatz seiner Kämpfer an der Seite der Truppen des syrischen Diktators Bashar al-Assad bestätigt. Zwar bekannte sich zunächst niemand eindeutig zu dem Angriff. Ein Vertreter der syrischen Rebellen wertete den Beschuss jedoch als Warnung an die schiitische Bewegung, sich aus dem Konflikt in Syrien herauszuhalten.

(APA/dpa)

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