Was ist ein Whistleblower? "Jemand, der Missstände [an seinem Arbeitsplatz] öffentlich macht", schreibt der Duden. Und wenn dieser Arbeitsplatz eine US-Behörde ist, dann ist ein Whistleblower auch schnell eine persona non grata oder gar ein Staatsfeind. Auch US-Präsident Barack Obama geht massiv gegen ''Geheimnisverräter'' vor. Erst im Jahr 2010 wurde ein Ex-FBI-Dolmetscher zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt, weil er vertrauliche Informationen an einen Blogger weitergegeben hatte. Edward Snowden (Bild) flüchtete daher wohlweislich nach Hongkong, bevor er vor wenigen Tagen den NSA-Datenskandal enthüllte. Seine bekanntesten ''Whistleblower''-Vorgänger im Überblick.
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''Bringt diesen Hurensohn hinter Gittern", soll der damalige US-Präsident Richard Nixon über ihn gesagt haben: Der Militärberater Daniel Ellsberg kopierte 1971 insgesamt 7000 Seiten streng geheime Pentagon-Akten über den Vietnam-Krieg und spielte sie Zeitungen zu. Aus den Dokumenten ging hervor, dass der Krieg lange geplant war und mehrere Präsidenten die Öffentlichkeit über die Hintergründe belogen hatten.
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Ellsberg handelte damals unter dem Eindruck der zwei Jahre, die er als US-Botschaftsmitarbeiter in Vietnam verbracht hatte. Er war überzeugt, dass der Krieg nicht zu gewinnen war. Der heute 82-Jährige wurde damals auf Grundlage eines am Ende des Ersten Weltkrieges erlassenen Spionagegesetzes angeklagt, das die Störung von US-Militäreinsätzen durch die Weitergabe von Informationen unter Strafe stellt. Später wurden die Vorwürfe fallen gelassen. Derzeit setzt sich Ellsberg massiv für die Freilassung von Bradley Manning ein.
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Der mutmaßliche Wikileaks-Informant muss sich für den nach Ansicht von Experten spektakulärsten Geheimnisverrat in der US-Geschichte vor einem Militärgericht verantworten. Manning hatte vor Prozessbeginn gestanden, während seiner Stationierung im Irak der Enthüllungsplattform hunderttausende vertrauliche Dokumente aus der Datenbank des US-Geheimdienstes zugespielt zu haben.
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Die Geheimdokumente stünden für "die nicht sichtbare Realität der Konflikte im Irak und in Afghanistan", erklärte Manning sein Handeln. Er habe geglaubt, eine Debatte über "Außenpolitik und den Krieg allgemein" auslösen zu können. Derzeit wird Manning der Prozess gemacht.
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Die FBI-Agentin enthüllte Versäumnisse der Bundespolizei bei der Terrorbekämpfung vor dem 11. September 2001. Rowley schrieb in einem Brief an FBI-Chef Robert Mueller, die Behörde hätte einige der Selbstmordattentäter vor den Anschlägen enttarnen können, wenn Hinweisen intensiver nachgegangen worden wäre. Das berichtete die "Washington Post", die Einzelheiten aus dem 13-seitigen Brief veröffentlichte.
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Die Agentin sowie zwei Informantinnen, die auf Missstände in ihren Firmen hingewiesen hatten, wurden vom US-Nachrichtenmagazin "Time" zu Personen des Jahres 2002 gekürt.
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Amerikas größte Staatsfeinde
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