UN-Diplomat: Fidschi-Inseln sollen Österreich am Golan ersetzen

ISRAEL SYRIA UNREST
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Die UNO verhandelt derzeit mit dem Pazifik-Staat darüber, mehr Soldaten zu entsenden. Auch die Philippinen wurden um Hilfe gebeten.

Soldaten von den Fidschi-Inseln sollen die österreichischen Blauhelme am Golan ersetzen. Derzeit verhandelt die UNO in New York mit dem Pazifik-Staat darüber, dass dieser ein Bataillon von 300 bis 400 Mann entsende. Das bestätigte am Mittwoch ein UN-Diplomat, der namentlich nicht genannt werden wollte, gegenüber der APA. Der Pazifikstaat erwäge die Anfrage aber noch. Es seien aber auch andere Staaten um mehr Truppen gebeten worden, um die abziehenden österreichischen Blauhelme zu ersetzen. Ein hochrangiger Diplomat sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass auch die Philippinen überlegen, mehr Truppen auf den Golan zu entsenden.

Die Fidschi-Inseln hatten ihre Teilnahme an der UNDOF-Mission bereits zugesichert, nachdem Kroatien im Februar seinen Rückzug angekündigt hatte. Zunächst hieß es, der Inselstaat entsende 170 Soldaten.

UN-Peacekeeping-Chef Herve Ladsous hatte schon am Dienstag gegenüber der "Presse" angekündigt, Ersatz für Österreich komme aus einem Pazifik-Staat. Dass es sich um die Fidschi-Inseln handelt, wollte er nicht bestätigen. Die ersten Truppen aus Fidschi sollen bereits in den kommenden zwei Wochen am Golan eintreffen. Bis es Ersatz für die Österreicher gibt, werden laut Ladsous aber sechs bis acht Wochen verstreichen. Die Blauhelme überwachen dort den zuletzt brüchigen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Bürgerkriegsland Syrien.

Verstärkung der Beobachtermission?

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat unterdessen eine Verstärkung der Beobachtermission vorgeschlagen. Der Weltsicherheitsrat solle eine Verstärkung auf 1250 Mann erwägen, Derzeit umfasst das Kontingent 911 Beobachter, Österreich stellte mit rund 380 Soldaten den höchsten Anteil. Die Verstärkung sei "eine vordringliche Sache".

Ban schlug weiter vor, den Einheiten "mehr Möglichkeiten zur Selbstverteidigung" zu geben. Da die Beobachter unbewaffnet sind, kann es ohne eine Änderung der Resolution nur um passiven Schutz gehen, etwa mehr gepanzerte Fahrzeuge.

(APA)

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