Tausende US-Firmen kooperieren mit Geheimdiensten

Ein in Bau befindliches Datenzentrum der NSA.
Ein in Bau befindliches Datenzentrum der NSA.(c) EPA (George Frey)
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Die Firmen liefern Informationen wie Geräte-Spezifikationen und erhalten im Gegenzug Erkenntnisse zu geheimen Spionage-Erkenntnissen.

Die Zusammenarbeit zwischen US-Geheimdiensten und US-amerikanischen Unternehmen ist noch breiter als es die jüngsten Enthüllungen vermuten ließen. Tausende Firmen versorgten die Geheimdienste mit Informationen und bekämen im Gegenzug Vorteile wie Zugang zu geheimen Spionage-Erkenntnissen, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Es gehe dabei aber nicht um die Weitergabe von Kundendaten. Die Unternehmen gäben Informationen wie Geräte-Spezifikationen an die Geheimdienste weiter. Mit solchem Wissen könnten NSA & Co. zum Beispiel fremde Computer leichter ausspähen.

An diesen Kooperationen beteiligten sich verschiedenste US-Unternehmen wie Hersteller von Software und Geräten, Banken, Anbieter von Satelliten-Kommunikation und Spezialisten für Internet-Sicherheit, schreibt Bloomberg.

Microsoft schließt Schwachstellen später

So liefere der Windows-Riese Microsoft Geheimdiensten Informationen über Fehler in seiner Software, bevor die Schwachstellen mit Updates geschlossen werden. Ein Konzern-Sprecher sagte Bloomberg, solche Vorab-Hinweise sollten der Regierung einen Vorsprung für die Risiko-Einschätzung geben. Die Bloomberg-Quellen betonten zugleich, solche Unterstützung durch Microsoft und andere Unternehmen erlaube es den US-Diensten, Schwachstellen in Software auszunutzen, die an Regierungen anderer Länder verkauft werde.

Auch der zu Intel gehörende Sicherheitssoftware-Produzent McAfee arbeitet dem Bloomberg-Bericht zufolge regelmäßig mit NSA, FBI und CIA zusammen. So sammeln etwa die McAfee-Firewalls gegen Hacker-Angriffe wichtige Informationen darüber, über welche legalen Internetserver die Attacken laufen. Die Öffentlichkeit wäre jedenfalls überrascht, wie oft die Regierung bei Unternehmen um Hilfe ansuchen würde, wird eine informierte Person zitiert.

Kooperation ist legal

Die intensive Kooperation der Unternehmen mit den Geheimdiensten ist legal. Die Motivation der Firmen liege darin, einen Beitrag zur nationalen Sicherheit zu leisten und gleichzeitig auch dem eigenen Unternehmen zu helfen. Oft wüssten nur die Firmen- CEOs und die Spitzen der involvierten US-Geheimdienste von den Vereinbarungen.

Der Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hatte vergangene Woche von einer weitreichenden Überwachung des Internet vor allem durch den Abhör-Dienst NSA berichtet.

(APA/dpa/Red.)

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