Nordkorea will "Entspannungsgespräche" mit den USA

Archivbild: Nordkoreas Staatschef  Kim Jong-un
Archivbild: Nordkoreas Staatschef Kim Jong-unEPA
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Nordkorea will in den Gesprächen unter anderem das eigene Atomprogramm thematisieren. Ein Reaktion aus den USA gibt es noch nicht.

Das kommunistische Nordkorea hat den USA Gespräche über eine Entspannung der Lage auf der koreanischen Halbinsel vorgeschlagen. Dabei soll auch das umstrittene Atomprogramm thematisiert werden. Themen sollten nämlich unter anderem das "Ziel der USA sein, eine atomwaffenfreie Welt zu erreichen".

Falls die USA wirklich an einer Entspannung auf der koreanischen Halbinsel sowie an Frieden und Sicherheit in der Region, einschließlich des US-Festlands, interessiert seien, sollten sie Terminvorschläge machen und nicht über Vorbedingungen für Gespräche reden, hieß es am Sonntag in einer Erklärung der nationalen Verteidigungskommission.

Nord-Süd-Dialog gescheitert

Beide Seiten sollten über einen Friedensvertrag reden, wurde ein Sprecher von den Staatsmedien zitiert. Der Vorschlag kam wenige Tage nach der Absage von geplanten Annäherungsgesprächen zwischen Nord- und Südkorea. Es sollte um die Normalisierung gemeinsamer Wirtschaftsprojekte und humanitäre Fragen gehen.

Nordkorea hatte jedoch Einwände gegen die Nominierung von Vize-Vereinigungsminister Kim Nam-shik zum südkoreanischen Delegationsleiter erhoben und verlangt, Seoul solle einen Minister entsenden. Dies hatte der Süden abgelehnt. Es wären die ersten derartigen Gespräche auf Regierungsebene seit dem Jahr 2007 gewesen.

Lage seit Atomtest angespannt

Experten sagten, möglicherweise habe der jüngste Gipfel zwischen China und den USA nun aber zu einem Umdenken in Nordkorea geführt. Die beiden Präsidenten Xi Jinping und Barack Obama demonstrierten mit Blick auf das nordkoreanische Atomprogramm Einigkeit. Nordkorea hat nur einen großen Verbündeten, und das ist China. Die Regierung in Peking hat das Land aufgefordert, den bisherigen Kurs zu ändern und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Die koreanische Halbinsel befindet sich völkerrechtlich seit dem Ende des Korea-Kriegs (1950-53) noch immer im Kriegszustand, da noch immer kein Friedensvertrag geschlossen wurde. Die Spannungen in der Region hatten sich nach Nordkoreas Atomtest im Februar deutlich verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang provozierte dabei die Weltgemeinschaft unter anderem mit Raketenstarts sowie einem Atomtest und drohte mit Atomangriffen auf Südkorea und die USA. Zuletzt waren die Kriegsdrohungen Pjöngjangs jedoch wieder abgeflaut.

(APA/dpa/AFP/Reuters)

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