USA arbeiten auf Hochtouren an Snowden-Auslieferung

USA: Snowden hält sich weiter in Russland auf
USA: Snowden hält sich weiter in Russland auf EPA (RAINER JENSEN)
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Das Weiße Haus prangert die Ausreise von US-Enthüller Edward Snowden aus Hongkong an und erwartet, dass Moskau alle zur Verfügung stehenden Optionen für eine Auslieferung prüfe.

Die USA arbeiten nach Angaben von US-Präsident Barack Obama auf Hochtouren an einer Auslieferung des untergetauchten früheren Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden. "Wir nutzen alle geeigneten rechtlichen Kanäle", sagte Obama am Montag vor Journalisten im Weißen Haus. Außerdem bemühten sich die USA gemeinsam mit verschiedenen anderen Ländern darum, dass die rechtsstaatlichen Regeln eingehalten würden. Für alle weiteren Fragen verwies der Präsident an das US-Justizministerium.

Obama äußerte sich zum ersten Mal zum Fall Snowden, seit dieser am Wochenende von Hongkong nach Moskau geflohen war. Der genaue Aufenthaltsort des 30-Jährigen war unbekannt. Die US-Justiz sucht den Computerexperten wegen Spionagevorwürfen per Haftbefehl. Washington hatte die Regierungen Chinas und Russlands scharf kritisiert, weil diese Snowdens Weiterreise ermöglicht haben sollen. Offenbar strebt der Flüchtige politisches Asyl in Ecuador an.

Snowden hatte vertrauliche Informationen zu den Internet-Spähprogrammen der Geheimdienste der USA und Großbritanniens den Medien zugespielt. Als externer Mitarbeiter des US-Abhördienstes NSA konnte er auf die geheimen Dokumente zugreifen. Seit Ende Mai befindet sich Snowden auf der Flucht.

Unterstützung aus der Bevölkerung

Auf seiner Flucht vor der US-Justiz bekommt der Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden Unterstützung aus der Bevölkerung. Mehr als 100.000 Menschen hatten bis zum Montag auf der Internetseite des Weißen Hauses eine Petition unterstützt, die eine sofortige und vollständige Straffreiheit für den "Nationalhelden" fordert. Damit sind die Anforderungen für eine offizielle Antwort erfüllt.

Am Montagabend hatten sich bereits 111.920 Unterstützer für Snowdens Sache registriert. Die Straffreiheit solle für alle Verbrechen im Zusammenhang mit den Enthüllungen gelten, die Snowden "tatsächlich oder möglicherweise begangen hat".

(APA/AFP/Reuters)

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