Der Sozialdemokrat wurde am Donnerstag bereits vereidigt, nachdem er am Vortag seine Vorgängerin Julia Gillard bei einer Kampfabstimmung gestürzt hatte. 2010 war es genau umgekehrt gewesen.
So schnell kann es gehen: Am Mittwoch war Australiens bisherige Premierministerin Julia Gillard in einer Partei-internen Revolte von Kevin Rudd als Chefin der Sozialdemokraten gestürzt worden. Bereits am Donnerstag wurde der 55-jährige als neuer Premierminister vereidigt und nahm damit auch Gillards Sitz an der Spitze der Regierung ein. Rudd war seinerseits 2010 von Gillard auf ganz ähnliche Weise gestürzt worden. "Das politische Leben ist ein hartes Leben", meinte Rudd lakonisch.
Der Wechsel kam nur drei Monate vor der nächsten Parlamentswahl, und laut Umfragen steht es für die regierenden Sozialdemokraten äußerst schlecht. Nur dem in der Bevölkerung beliebten Rudd wird offenbar zugetraut, das Ruder in letzter Minute doch noch herumreißen zu können. Der konservative Oppositionsführer Tony Abbott liegt derzeit deutlich in Führung. Rudd hat die Möglichkeit, den Wahltermin noch zu verschieben.
Exprte in Sachen China
Zunächst wird der neue Premier eine größere Kabinettsumbildung vornehmen müssen, denn eine ganze Reihe von Ministern, die zu Gillards Entourage zählten reichte umgehend den Rücktritt ein, darunter Vizepremier und Finanzminister Wayne Swan sowie Handelsminister Craig Emerson.
Es wird erwartet, dass Rudd, der fließend Mandarin spricht und auch Erfahrungen als Außenminister hat (2010 bis 2012), den (Handels)Beziehungen zu China große Aufmerksamkeit widmen wird.
(APA/Reuters)