Syrien: UNO darf Chemiewaffeneinsatz untersuchen

SYRIA INTERNAL FORCES MANEUVERING
SYRIA INTERNAL FORCES MANEUVERING EPA
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Untersuchung zum mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen im Bürgerkrieg in Syrien: Nach zweitägigen Verhandlungen in Damaskus haben sich UNO und die syrische Regierung geeinigt.

Die Vereinten Nationen haben sich mit der syrischen Regierung auf eine Untersuchung zum mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen im Bürgerkrieg in Syrien geeinigt. Zwei UNO-Vertreter hätten am Dienstag und Mittwoch mit Regierungsvertretern in Damaskus beraten und "eine Einigung über das weitere Vorgehen erzielt", hieß es in einer kurzen Erklärung der UNO. Syrien hat am Samstag Mittag diese Vereinbarung mit den Vereinten Nationen bestätigt. Zum konkreten Inhalt wurde zunächst nichts aber bekannt.

An den Gesprächen in Damaskus nahmen  UNO-Chefinspektor Ake Sellstrom und die UNO-Abrüstungsbeauftragte Angela Kane sowie der Vizeministerpräsident und Außenminister von Syrien teil. Die Diskussionen seien "gründlich und produktiv" verlaufen, teilte die UNO mit. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Wurde in Khan al-Assal Giftgas eingesetzt?

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat von Assad ungehinderten Zugang für seine Experten verlangt, um allen Hinweisen auf einen Chemiewaffeneinsatz nachzugehen. Beide Seiten im Bürgerkrieg beschuldigen sich gegenseitig, mit den weltweit geächteten Chemiewaffen zu kämpfen. Damaskus wollte bisher nur die eigenen Vorwürfe überprüfen lassen, wonach die Rebellen am 19. März in der Stadt Khan al-Assal Giftgas einsetzten.

Die Vereinten Nationen haben insgesamt 13 Berichte über einen mutmaßlichen Einsatz von Sarin und anderen chemischen Kampfstoffen erhalten. Geheimdienste der USA, Großbritanniens und Frankreichs haben von Hinweisen berichtete, wonach Assads Truppen die verbotenen Stoffe gegen die Aufständischen eingesetzt haben. Russland hingegen stützt die Angaben der Regierung, wonach die Rebellen die Regierungstruppen mit Sarin bekämpft haben.

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Die Experten werden "sobald wie möglich nach Syrien reisen, um gleichzeitig drei der berichteten Vorfälle zu untersuchen", hieß es von der UNO.

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