Kambodscha: Opposition bestreitet Sieg der Regierung

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Die Opposition kritisiert Unregelmäßigkeiten bei der Parlamentswahl vom Sonntag. Sie will den Sieg der regierenden Volkspartei nicht anerkennen.

Viele Kambodschaner hatten am Sonntag noch auf einen Wechsel gehofft. Glaubt man den Umfragen nach der Parlamentswahl, wurde dieser allerdings auf später verschoben.

Bei der Wahl soll die Volkspartei (CPP) des seit fast 30 Jahre herrschenden Premiers Hun Sen die Mehrheit errungen haben, heißt es. Die CPP spricht von 68 Parlamentssitzen. "Wir können sagen, dass wir gewonnen haben", sagte gestern ein Sprecher der CPP. Die Opposition, die Partei für Nationale Rettung (CNRP) kommt demnach auf 55 Mandate. Das offizielle Wahlergebnis ist noch nicht bekannt.

"Erhebliche Unregelmäßigkeiten"

Allerdings bestreitet die Opposition den Sieg der Regierungspartie. Sie will nun sogar die Wahl anfechten. Es habe bei der Abstimmung vielmehr "erhebliche Unregelmäßigkeiten" gegeben, hieß es. So sollen viele erfundene Namen auf den Wählerlisten gestanden sein; die Namen anderer, real existierender Personen fehlten dafür.

Hun Sen ist in Kambodscha seit 28 Jahren an der Macht und will weitere zehn Jahre regieren. Im bisherigen Parlament hatte die CPP eine absolute Mehrheit von 90 der 123 Parlamentssitze. Hun Sen stellt sich und seine CPP stets als Befreier Kambodschas von der Schreckensherrschaft der Roten Khmer dar.

Insbesondere die Textilindustrie und der Tourismus bescherten Kambodscha in den vergangenen Jahren zweistellige Wachstumsraten. Das Land gehört aber immer noch zu den ärmsten Staaten der Welt.

(APA/red.)

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