Terroralarm: Al-Qaida hat "etwas Großes" geplant

Fortifications are pictured outside the British embassy in Sanaa
Fortifications are pictured outside the British embassy in SanaaREUTERS
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Ein abgehörtes Telefonat soll der Grund für die Terrorwarnung sein. Die US-Regierung forderte nun alle Staatsbürger dringend dazu auf, den Jemen sofort zu verlassen.

Nach aktuellen Terrorwarnungen und einer verschärften Sicherheitslage haben am Dienstag sowohl Amerikaner als auch Briten ihre Staatsbürger aufgefordert, den Jemen zu verlassen. London und Washington ziehen auch ihr Botschaftspersonal ab, im Jemen gilt weiter die höchste Alarmstufe.

Die Gefahr eines Anschlags islamischer Terroristen auf westliche Einrichtungen im Jemen wird offiziell weiterhin als höchst akut eingeschätzt. Das US-Außenministerium begründete die Maßnahmen mit einer "hochgradigen Sicherheitsbedrohung".

"Wissen nicht, wann und wo Angriffe erfolgen"

Die Terrorwarnungen in der arabischen Welt gehen auf ein abgehörtes Telefon der al-Qaida-Spitze zurück. Wie die "Los Angeles Times" und der Sender CBS News am Montagabend nun unter Berufung auf Regierungsbeamte berichteten, wurde ein Telefonat zwischen al-Qaida-Chef Ayman al-Zawahiri und seinem Regionalleiter im Jemen, Nasser al-Wuhayshi, abgehört. In diesem Gespräch habe Wuhayshi den Befehl erhalten, vom vergangenen Sonntag an Angriffe gegen US-Einrichtungen zu führen. Es sei um "etwas Großes" gegangen, berichtete CBS.

"Jetzt wird überlegt, ob die al-Qaida ihren Angriff verschoben oder nur ein anderes Ziel ausgewählt hat", wurde der US-Abgeordnete Adam B. Schiff zitiert. "Ich glaube, sie (die Geheimdienstleute) wissen nicht mit Sicherheit, wo oder wann die Angriffe erfolgen könnten."

Die USA haben wegen der Terrorgefahr insgesamt 19 Vertretungen dicht gemacht. Sie sollen zumindest bis Ende der Woche geschlossen bleiben. Das Weiße Haus erwägt aber eine Verlängerung bis Ende des Monats.

Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge geht die Schließung von Botschaften aber nicht nur auf Nachrichten zwischen den führenden Mitgliedern der al-Qaida zurück. Es gebe ein breites Spektrum an Berichten, sagte ein US-Vertreter am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "In der Gefahreneinschätzung gibt es keinen eindeutigen Beweis."

USA fliegen Drohnenangriff im Jemen

Indes veröffentlichten Jemens Behörden eine Liste mit 25 gesuchten Verdächtigen. Es handle sich um Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida, die wegen mutmaßlicher Anschlagspläne gesucht würden, teilte das Verteidigungsministerium in der Nacht zum Dienstag mit. Sie hätten "Terrorattacken während der letzten Tage des Fastenmonats Ramadan" sowie zum islamischen Fastenbrechen Eid al-Fitr Ende dieser Woche geplant. Die Regierung lobte eine Belohnung von 23.000 Dollar (umgerechnet 17.300 Euro) für Hinweise aus, die zu ihrer Ergreifung führen.

Einer der gelisteten Verdächtigen wurde am Dienstagmorgen bei einem US-Drohnenangriff im Jemen getötet. Insgesamt seien vier mutmaßliche Al-Kaida-Mitglieder bei dem Angriff auf ihr Fahrzeug in der östlichen Provinz Marib getötet worden, teilten ein Stammesangehöriger sowie die amtliche Nachrichtenagentur Saba mit.

(APA/Reuters)

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