Nach Terroralarm: USA öffnen Botschaften wieder

Nach Terroralarm oeffnen Botschaften
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Nur die US-Vertretung im Jemen und das Konsulat im pakistanischen Lahore bleiben weiter geschlossen.

Die USA werden 18 der 19 kürzlich wegen mutmaßlicher Terrorbedrohungen geschlossene diplomatische Vertretungen am Sonntag wieder öffnen. Die US-Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa werde aus Sorge vor einem möglichen Terroranschlag der Gruppierung Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel jedoch weiter geschlossen bleiben, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jen Psaki, am Freitag.

Das US-Konsulat im pakistanischen Lahore, das auch wegen einer später bekanntgemachten Terrorbedrohung die Arbeit eingestellt hatte, werde weiterhin nicht geöffnet. Die Entwicklung in Sanaa und Lahore werde weiterhin analysiert und eine Entscheidung über eine Wiedereröffnung der Vertretungen werde von der Entwicklung abhängig gemacht, meinte Psaki.

Dem Beispiel der USA waren im Jemen auch Deutschland, Großbritannien und Frankreich gefolgt. Die Terrorwarnung stammt aus Washington und beruht auf geheimdienstlichen Erkenntnissen, wonach die Al-Kaida im Jemen, aber auch anderswo in der islamischen Welt gegen westliche Einrichtungen losschlagen könnte.

US-Medien hatten berichtet, dass sich diese Erkenntnisse auf ein angeblich abgelauschtes Telefonat zwischen dem Al-Kaida-Chef Ayman al-Zawahiri (Aiman al-Sawahiri) und dem Führer des jemenitischen Ablegers der Al-Kaida, Nasser al-Wahishi, stützten. Al-Zawahiri, ein Ägypter, ist der Nachfolger des Al-Kaida-Gründers Osama bin Laden, der 2011 von einem US-Sonderkommando in Pakistan getötet worden war. Er wird gleichfalls in Pakistan vermutet.

"Hat sehr genaue Hinweise gegeben"

Für das Konsulat in Lahore hatte das US-Außenministerium die Maßnahme angeordnet, weil es konkrete Drohungen gebe, hieß es in einer am Freitag verbreiteten Erklärung. In Lahore blieb nur noch eine Notbesetzung. Die Mitarbeiter seien in die Hauptstadt Islamabad gebracht worden, berichtete der US-Nachrichtensender CNN.

Es habe sehr genaue Hinweise auf ein bevorstehendes Attentat nach dem Ende des Fastenmonats Ramadan gegeben, sagte ein pakistanischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur dpa. In Pakistan sind die Sicherheitskräfte seit Tagen in erhöhter Alarmbereitschaft, da es Warnungen vor neuen Anschlägen der Taliban gibt.

Unklar war, ob diese Maßnahme mit der Schließung von US-Botschaften und -Konsulaten in islamischen Staaten in Afrika, dem Nahen Osten und Asien zusammenhängt, hieß es bei CNN. Ein Mitarbeiter der US-Botschaft, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur dpa, Hintergrund sei die Lage in Pakistan.

(APA/dpa/Reuters)

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