Militanten Islamisten gelang der bisher schwerste Schlag gegen die Sicherheitskräfte am notorisch unruhigen Sinai. Seit dem Sturz von Präsident Mursi haben die Anschläge dort stark zugenommen.
Die ägyptischen Sicherheitskräfte werden der Terroristen auf der Sinai-Halbinsel nicht Herr, ganz im Gegenteil: Am Montag gelang mutmaßlichen islamistischen Extremisten ein schwerer Schlag gegen die Polizei, als sie zwei Fahrzeuge mit Granaten und automatischen Waffen angriffen und dabei mindestens 24 Polizeibeamte töteten.
Der Anschlag ereignete sich in der Nähe des Grenzübergangs Rafah zum Gazastreifen, es ist der bisher folgenschwerste in der notorisch unruhigen Region.
Der Sinai ist seit geraumer Zeit der Tummeplatz nicht nur von Schmugglern, sondern auch von islamistischen Terroristen. Immer wieder gelingt es ihnen, Anschläge auf die Sicherheitskräfte zu verüben, zuletzt am 5. August, als fünf Soldaten bei einem Angriff an einer Straßensperre in der Provinzhauptstadt El-Arish getötet wurden.
Von Muslimbrüdern instrumentalisiert?
Die Zahl der Anschläge hat seit der Absetzung des gewählten Präsidenten Mohammed Mursi durch die Armee am 3. Juli deutlich zugenommen. Der seither inhaftierte Mursi gehört zur islamistischen Muslimbruderschaft. Für die Militanten auf dem Sinai gilt das nicht, doch hält sich in Kairo hartnäckig das Gerücht, dass sie von den Muslimbrüdern für ihre Zwecke instrumentalisiert werden.
Kairos Militärmachthaber könnten die immer zahlreicher werdenen Anschläge auf dem Sinai wiederum für ihre Absicht nutzbar machen, die Muslimbruderschaft zu verbieten, deren Proteste in den vergangenen Wochen sie ohnehin immer wieder als "Terrorismus" bezeichneten.
Israelis sollen Sinai sofort verlassen
Angesichts der Eskalation der Gewalt im Nachbarland hat Israel seine Bürger vor Reisen auf die Sinai-Halbinsel gewarnt. Israelis, die sich dort aufhielten, schwebten in "sehr großer, konkreter Gefahr" und sollten das Gebiet sofort verlassen, hieß es am Montag in einer Mitteilung des israelischen Stabs zur Terrorbekämpfung. Israelis könnten zum Ziel für Anschläge oder Entführungen werden. Es wurde zudem vor Reisen in die Türkei, die arabischen Länder Jordanien, Marokko und Tunesien sowie Staaten in Zentralafrika gewarnt. Dort seien Israelis fortwährend gefährdet
(APA/Reuters)