Bericht: Kuba wollte Snowden nicht

Bericht Kuba wollte Snowden
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Havanna soll eine Einreise des NSA-Whistleblowers verhindert haben - und zwar auf Druck der USA.

Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden ist in der Transitzone eines Moskauer Flughafens festgesessen, weil die kubanische Regierung einen Weiterflug nach Kuba nicht genehmigte, berichtete eine russische Zeitung am Montag. Snowden, der wegen der Veröffentlichung von Informationen über umfangreiche US-Überwachungsprogramme in den USA vor Gericht gestellt werden soll, plante offenbar einen Tag nach seiner Ankunft aus Hongkong am Flughafen Scheremetjewo am 23. Juni nach Havanna weiterzureisen.

Snowden, der schließlich von Moskau für ein Jahr Asyl erhielt, sei aber nicht zum Flug nach Havanna erschienen, obwohl er einen Platz gebucht hatte, berichtete die Zeitung Kommersant. Mehreren Quellen zufolge, darunter eine dem US-Außenministerium nahestehende, sei der Grund dafür gewesen, dass Kuba in letzter Minute gefordert habe, Snowden vom Boarding des Aeroflot-Fluges abzuhalten. Laut der Zeitung habe Kuba seine Meinung aufgrund des Drucks der US-Regierung, die Snowden wegen Spionage anklagen will, geändert.

"War eine komplette Überraschung"

Der US-Whistleblower habe mehrere Tage im russischen Konsulat in Hongkong verbracht und dort die Absicht geäußert, über Moskau nach Lateinamerika zu fliegen. "Seine Routenwahl und seine Bitte ihm zu helfen, war eine komplette Überraschung für uns. Wir haben ihn nicht eingeladen", wurde eine staatliche russische Quelle von der Zeitung zitiert.

Der Fall Snowden hatte die Beziehungen zwischen Russland und den USA verschlechtert. Obama sagte deswegen ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ab. Zudem will Obama die Beziehung zu Moskau neu einschätzen.

(APA/Reuters)

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