Deutschland: Armutskluft verringert sich

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Unterschied zwischen Ost und West sinkt. In Dortmund oder Leipzig ist jeder Vierte betroffen.

Berlin/Dpa. Mehr als zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung ist die Armut im Osten Deutschlands nach wie vor stärker ausgeprägt als im Westen. Der Unterschied ist jedoch kleiner geworden, und im Westen ist das Armutsrisiko in den vergangenen Jahren sogar leicht gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, galt 2012 im Osten fast jeder Fünfte (19,7 Prozent) als relativ arm, in der alten Bundesrepublik war es etwa jeder Siebente (14,0 Prozent).

Armut in Deutschland beginnt bei einem Monatseinkommen von 869 Euro netto für einen Single und bei 1826 Euro für eine Familie mit zwei Kindern unter 14Jahren. Die Statistiker sprechen von relativer Armut, Armutsgefährdung und Armutsrisiko, weil sich die Grenze am mittleren Einkommen orientiert.

Bremen an Spitze der Skala

Am höchsten ist die relative Armut seit 2010 im westlichen Bundesland Bremen und im östlichen Mecklenburg-Vorpommern, am niedrigsten ist sie seit 2005 durchgängig in Baden-Württemberg und Bayern. Den größten Anstieg machten die Statistiker im Vergleichszeitraum in Nordrhein-Westfalen und Berlin aus. In Dortmund, Leipzig und Duisburg war mehr als jeder Vierte von Armut bedroht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2013)

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