In Beni Sueif schossen Unbekannte vor Beginn der Proteste auf eine Kaserne der Sicherheitskräfte. Mindestens zwei Menschen starben am „Freitag der Entschlossenheit“.
Kairo/Apa/Dpa. Ägyptens Muslimbrüder haben nicht mehr die Mobilisierungskraft, die sie noch vor Wochen hatten, aber sie bringen noch immer tausende Anhänger auf die Straße: Zum „Freitag der Entschlossenheit“ hatten sie aufgerufen, und wie befürchtet brachen nach dem Freitagsgebet in mehreren Städten Unruhen aus. Teils gerieten die Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi mit dessen Gegnern aneinander, teils mit Sicherheitskräften.
In Beni Sueif schossen Unbekannte vor Beginn der Proteste auf eine Kaserne der Sicherheitskräfte. Im Kairoer Bezirk al-Nosha wurden an einer Straßensperre der Polizei ein Unteroffizier und ein Passant erschossen. Zwei weitere Polizisten seien verletzt worden, teilte das Innenministerium mit. Die Muslimbruderschaft hatte zuvor erklärt, sie werde nur friedlich protestieren.
Die Armee setzte den gewählten Präsidenten Mohammed Mursi am 3.Juli ab. Bei der Räumung von Protestcamps der Muslimbruder wurden Mitte August mehr als 600 Menschen getötet.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.08.2013)