Russland wirft Rebellen C-Waffeneinsatz vor

Die UN-Experten sind abgezogen. Russland behauptet, ein C-Waffeneinsatz im März gehe auf das Konto der Rebellen.
Die UN-Experten sind abgezogen. Russland behauptet, ein C-Waffeneinsatz im März gehe auf das Konto der Rebellen.(c) REUTERS/Bassam Khabieh
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Moskau veröffentlichte einen Expertenbericht, der Waffen eines Giftgaseinsatzes im März den Rebellen zuordnet.

Die russische Regierung geht davon aus, dass die Rebellen im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt haben. Das Außenministerium in Moskau veröffentlichte am Mittwoch einen Expertenbericht, der die Vorwürfe belegen soll. Die Experten verglichen zwei Waffen. Eine davon sei bei einem Giftgaseinsatz in der Stadt Aleppo im März eingesetzt worden - sie soll baugleich mit ähnlichen Waffen sein, die von den Rebellen hergestellt würden.

Das Außenministerium legte zudem in einer Erklärung nahe, dass entsprechende russische Erkenntnisse ignoriert worden seien. Zudem wurde beklagt, dass diejenigen Staaten, die die Regierung von Präsident Bashar al-Assad hinter dem Giftgaseinsatz vom August sehen, Hinweise auf eine Urheberschaft der Rebellen herunterspielten.

Die USA sehen es als belegt an, dass die Armee Assads für einen Giftgaseinsatz gegen Zivilisten nahe Damaskus am 21. August verantwortlich ist. Präsident Barack Obama bemüht sich in deshalb um die Zustimmung des US-Kongresses für einen begrenzten Militäreinsatz. Russland lehnt dies entschieden ab und stützt bisher weiter Assad.

De Maizière sieht keine Zweifel

Der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ist von einem Giftgaseinsatz in Syrien überzeugt. "Es gibt eine Reihe von höchst plausiblen Indizien, die für mich keine Zweifel übrig lassen", sagte de Maizière am Mittwoch dem Radiosender MDR Info. "Alles was ich höre, spricht dafür, dass es ein Angriff aus dem Regime ist." Dafür trage der syrische Machthaber Bashar al-Assad die Verantwortung.

Der Minister mahnte dessen ungeachtet, den Bericht der UN-Inspektoren abzuwarten, die kürzlich in Syrien waren. Dadurch werde sichergestellt, dass die Weltöffentlichkeit "nicht nur von westlichen Geheimdiensten, sondern auch von UNO-Inspektoren, die eine hohe Glaubwürdigkeit genießen, informiert wird".

Ein Giftgasangriff sei ein Verstoß gegen das Völkerrecht und ein schreckliches Verbrechen, das nicht ohne Konsequenzen bleiben dürfe, sagte de Maizière weiter. Er betonte aber: "Das führt nicht zwingend zu einem Militärschlag." Wichtig sei, dass "die Völkergemeinschaft endlich zu einer gemeinsamen Sprache findet". Alle Mitglieder des Sicherheitsrates, auch Russland und China, müssten eine gemeinsame Antwort finden. Eine Gelegenheit dafür sei der am Donnerstag beginnende G-20-Gipfel im russischen St. Petersburg.

(APA/Reuters)

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