Kriegsszenario Syrien: Iran erwägt Vergeltungsschlag

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Ausweitung der Kriegszone: Die Regierung in Teheran denkt an einen Angriff auf die US-Botschaft in Bagdad. Die USA planen die Zerstörung der syrischen Chemiewaffen.

Im Fall eines Syrien-Kriegs droht die Ausweitung der Kriegszone. Einem Szenario zufolge könnte der Iran, ein Verbündeter Syriens, Vergeltungsschläge gegen US-Einrichtungen im Irak ausführen. Ziel könnte unter anderem die US-Botschaft in Bagdad sein. Laut "Wall Street Journal" haben die USA haben eine Order aus Teheran für Angriffe auf US-Ziele im Irak abgefangen.

Der Befehl stamme vom Chef der Quds-Spezialeinheit der Revolutionsgarden und sei an pro-iranische schiitische Milizen im Irak gerichtet gewesen. Die Extremisten sollten sich demnach für eine gewaltsame Reaktion bereit halten, falls die USA wie angedroht Syrien angreifen sollten. Der Iran ist der wichtigste regionale Verbündete der Führung in Damaskus.

Lage im Irak deutlich verschlechtert

Die Sicherheitslage im Irak hat sich nach Abzug der US-Truppen in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert. Tausende Menschen kamen bei zahlreichen Anschlägen ums Leben. Hintergrund sind Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen, die auch durch den Bürgerkrieg in Syrien geschürt werden.

US-Präsident Barack Obama will nach einem Bericht der "New York Times" wiederum die Ziele für einen möglichen Angriff auf Syrien ausweiten. Es gehe darum, die Chemiewaffen des Regimes in Damaskus effektiver zu treffen, berichtete das Blatt.

Obama reagiere damit auch auf Geheimdienstberichte, wonach syrische Militärs ihre Waffenarsenale in Erwartung eines Angriffs verlegt hätten. Er habe das Pentagon bereits entsprechend angewiesen. Bisher habe das Pentagon etwa 50 Ziele ins Auge gefasst, hieß es.

Angriffe durch Kampfflugzeuge

Zudem erwägt die Regierung erstmals einen Einsatz amerikanischer und französischer Kampfflugzeuge, die ausgewählte Ziele angreifen sollten. Bisher war vornehmlich von Raketen (Tomahawk Cruise Missiles) die Rede, die von Schiffen aus abgefeuert werden. Ausdrücklich heißt es, nicht die Giftgasarsenale direkt seien das Ziel. Dies sei zu gefährlich. Es gehe darum, die Raketen zu zerstören, mit denen das Giftgas abgeschossen werde.

(APA/REUTERS/DPA)

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