Der Gipfel soll noch im September in Wien oder New York stattfinden. In Teheran wird Österreich als iranischer Unterstützer in der EU betrachtet.
[WIEN] Irans neuer Präsident Hassan Rohani strebt ein Treffen mit dem österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer an. Das erfuhr „Die Presse" aus diplomatischen Kreisen. Endgültig fixiert ist der Termin noch nicht. Rohani könnte noch im September entweder einen Zwischenstopp in Wien einlegen oder mit Fischer am Rande der UN-Generalversammlung in New York zusammenkommen.
Die Präsidentschaftskanzlei wollte vorerst „keinen Kommentar" zu der bevorstehenden Zusammenkunft abgeben. Eingebunden in die Planungen ist auch das Außenministerium in Wien. Es hat bereits seine Unterstützung für die Initiative ausgedrückt, die von der iranischen Seite ausgegangen war.
Die Islamische Republik sieht in Österreich schon länger einen Unterstützer innerhalb der Europäischen Union. Rohani möchte diese Brückenfunktion nun offenbar nützen. Er hat sich öffentlich zum Ziel gesetzt, in neuen Verhandlungen mit der Weltgemeinschaft eine Milderung oder gar ein Ende der Sanktionen zu erreichen. Der Iran steht unter dringendem Verdacht, heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiteten. Der UN-Sicherheitsrat hat Teheran deshalb bereits in mehreren Resolutionen aufgefordert, die Anreicherung von Uran einzustellen. Der Iran streitet alle Vorwürfe ab.
Österreich pflegt seit jeher vergleichsweise gute wirtschaftliche und politische Kontakte zur Islamischen Republik. Das wollen nun offenbar beide Seiten wieder nützen.