Mexiko: Lehrer-Protestcamps gewaltsam geräumt

Members of the teachers' union CNTE and protesters stand near a burning barricade before they are evicted from Zocalo Square by the riot police in downtown Mexico City
Members of the teachers' union CNTE and protesters stand near a burning barricade before they are evicted from Zocalo Square by the riot police in downtown Mexico CityREUTERS
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Hunderte Sicherheitskräfte gingen mit gepanzerten Fahrzeugen, Wasserwerfern und Tränengas gegen die Demonstranten in Mexiko-Stadt vor.

Ein massives Polizeiaufgebot hat am Freitag einen von rund 200 streikenden Lehrern besetzten Platz in der Millionenmetropole Mexiko-Stadt gewaltsam geräumt. Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten, wie hunderte Sicherheitskräfte nach Ablauf eines Ultimatums mit gepanzerten Fahrzeugen, Wasserwerfern und Tränengas gegen die Demonstranten vorgingen, die sich hartnäckig einer umstrittenen Bildungsreform der Regierung widersetzen.

Ihre Protestcamps auf dem Zocalo-Platz waren vor drei Wochen errichtet worden und sollten nach dem Willen der Staatsführung vor den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am Sonntag und Montag geräumt werden.

Doch etliche Lehrer ignorierten die Anordnung und errichteten Barrikaden mit Metallgittern in umliegenden Straßen, setzten zudem Müll und Kartons in Brand. Nach Beginn der halbstündigen Räumung warfen einige von ihnen auch mit Brandbomben auf die Polizisten. Zugleich zogen tausende Demonstranten über einen der großen Boulevards der Stadt.

Mit ihren Aktionen haben die Lehrer immer wieder massive Verkehrsbehinderungen in der Metropole verursacht. Am Zocalo-Platz im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt liegen unter anderem der Nationalpalast, aztekische Ruinen und die Kathedrale der lateinamerikanischen Millionenstadt.

Präsident Enrique Peña Nieto hatte die strittige Bildungsreform am Dienstag unterzeichnet. Sie schränkt den Einfluss von Gewerkschaften ein und zwingt Lehrer, sich regelmäßigen Leistungsbewertungen zu unterziehen. Die Pädagogen beklagen, dass die landesweit einheitlichen Tests die Realität ignorieren. Viele von ihnen arbeiten in abgelegenen Dörfern in ländlichen Gebieten unter schwierigen Bedingungen. Bevor sie in der Schule Spanisch lernen, sprechen die Kinder dort oft nur die Sprache der Einheimischen.

(APA/AFP)

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