Spannungen nach Abschuss von syrischem Helikopter

Türkei schießt syrischen Hubschrauber ab (im Bild Die Absturzstelle).
Türkei schießt syrischen Hubschrauber ab (im Bild Die Absturzstelle).EPA
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Türkische Jets holen syrischen Militärhubschrauber vom Himmel. Damaskus wirft Ankara vor, die Lage im Grenzgebiet verschärfen zu wollen.

Nach dem Abschuss eines syrischen Militärhubschraubers durch türkische Kampfflugzeuge wachsen die Spannungen zwischen Syrien und der Türkei. Das Regime in Damaskus warf Ankara am Dienstag vor, die Situation im Grenzgebiet verschärfen zu wollen. Die "voreilige Reaktion" der türkischen Streitkräfte zeige, dass es der Regierung von Recep Tayyip Erdogan um eine Eskalation der Lage gehe, hieß es in einer Mitteilung des syrischen Generalstabs.

Die Türkei schoss am Montag den syrischen Hubschrauber ab, nachdem dieser in ihren Luftraum eingedrungen war. Der syrische MI-17-Helikopter sei am Nachmittag zwei Kilometer von der Grenze entfernt über türkischem Staatsgebiet geortet worden, sagte Vize-Regierungschef Bülent Arinc vor Journalisten. Die Besatzung habe nicht auf Warnungen der türkischen Luftabwehr reagiert, weshalb der Hubschrauber von Kampfflugzeugen abgeschossen worden sei. Von Raketen getroffen sei die Maschine auf syrischem Staatsgebiet niedergegangen.

Syrien: "Helikopter war auf Aufklärungsflug"

Der syrische Generalstab gab am Dienstag bekannt, der Helikopter sei auf einem Aufklärungsflug versehentlich in den türkischen Luftraum eingedrungen und sofort zurückbeordert worden.

Nach dem Absturz hatten zunächst syrische Aktivisten behauptet, dass die Rebellen das Fluggerät abgeschossen hätten. Die Zwei-Mann-Besatzung des Helikopters sei mit Fallschirmen abgesprungen.

Flugabwehrsysteme in Stellung

Die türkische Armee hatte in den vergangenen Wochen ihre Verteidigungsstellungen an der 900 Kilometer langen Grenze mit Syrien verstärkt. Unter anderem wurden Flugabwehrsysteme in Stellung gebracht. Im Südosten der Türkei sind zudem Patriot-Raketenabwehrsysteme der USA, der Niederlande und Deutschlands zur Bekämpfung möglicher Raketenangriffe aus Syrien stationiert.

Die türkische Regierung gehört zu den schärfsten Kritikern von Syriens Staatschef Baschar al-Assad und spricht sich für eine Militärintervention aus. Die syrische Führung hatte erklärt, sie werde Vergeltungsschläge gegen die Türkei führen, falls sich das Land an einem Militäreinsatz gegen Damaskus beteiligen sollte.

(APA/AFP/Red.)

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