Details aus dem Bericht der UN-Inspekteure

File photo of U.N. chemical weapons experts preparing before collecting samples from one of the sites of an alleged chemical weapons attack in Zamalka
File photo of U.N. chemical weapons experts preparing before collecting samples from one of the sites of an alleged chemical weapons attack in ZamalkaREUTERS
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Die UN-Inspektoren haben unter anderem mehr als 50 Interviews mit Überlebenden und medizinischem Personal geführt.

Die Vereinten Nationen haben am Montag den Bericht des Chemiewaffen-Expertenteams zu dem Giftgasanschlag in Syrien am 21. August veröffentlicht. Darin bestätigen die Inspekteure wie erwartet, dass das Giftgas Sarin eingesetzt worden ist. Unter den Opfern sollen auch "viele Kinder" sein. Laut vorab vereinbarter Bedingungen ist das Papier eine "auf den Fakten basierende Nacherzählung" des Vorfalls ohne Schuldzuweisung.

Im folgenden die wichtigsten Auszüge:

"Wir haben hiermit die Ehre, unseren Bericht über die Untersuchung des mutmaßlichen Einsatzes von chemischen Waffen am 21. August 2013 in der Gegend Ghouta bei Damaskus in Syrien vorzulegen. Gleichzeitig wollen wir bestätigen, dass wir mit Verweis auf unsere Aufgabe mit der Untersuchung anderer Vorfälle weitermachen (...) und darüber sobald wie möglich Bericht erstatten. (...)

Das Fazit ist, dass chemische Waffen in dem andauernden Konflikt zwischen den verschiedenen Seiten in Syrien eingesetzt worden sind, auch gegen Zivilisten, einschließlich Kinder, in vergleichsweise großem Ausmaß. Besonders die chemischen, medizinischen und Umweltproben, die wir gesammelt haben, bieten klare und überzeugende Beweise, dass Boden-Boden-Raketen mit dem Nervengas Sarin in (...) Ghouta eingesetzt worden sind. Das Ergebnis hinterlässt bei uns tiefste Sorge. (...)

Die Beweise, die dieses Fazit stützen, sind:

  • Eingeschlagene und explodierte Boden-Boden-Raketen, die in der Lage sind, chemische Kampfstoffe zu transportieren, haben Sarin enthalten
  • In der Nähe der Einschlagstellen, in der Gegend, in der Menschen betroffen waren, war die Umwelt mit Sarin kontaminiert
  • Mehr als 50 Interviews mit Überlebenden und Krankenhausmitarbeitern bestätigten die medizinischen und wissenschaftlichen Ergebnisse
  • Eine Vielzahl von Patienten/Überlebenden wurden eindeutig diagnostiziert mit Vergiftung durch eine phosphororganische Verbindung
  • Blut- und Urinproben dieser Patienten wurden positiv auf Sarin und Spuren von Sarin getestet."

(APA/dpa)

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