Damaskus muss bis Samstag sein gesamtes Chemiewaffenarsenal offenlegen. Die Internationale C-Waffen-Organisation wartet auf weitere Informationen.
WASHINGTON/DEN HAAG/DAMASKUS/AG./RED. Syrien hat erste Details über sein C-Waffen-Arsenal an die „Organisation für das Verbot chemischer Waffen" (OPCW) in Den Haag weitergeleitet. In den kommenden Tagen erwarte man von Damaskus weitere Informationen so die OPCW. Syriens Regierung hat bis morgen, Samstag, Zeit, sein gesamtes Chemiewaffenarsenal offenzulegen.
Doch schon am Freitag stellte das US-Außenministerium klar, dass es „keine schwerwiegenden Konsequenzen" geben werde, sollte Damaskus dieser Verpflichtung nicht zeitgerecht nachkommen. „Niemand soll nach Mitternacht sagen, die ganze Sache ist gescheitert, nur weil wir einen Termin auf dem Kalender verpasst haben", sagte am Freitag US-Außenamtssprecherin Marie Harf.
Washington und Moskau hatten vergangenes Wochenende vereinbart, dass Syrien - als ersten Punkt eines C-Waffen-Abrüstungsplans - innerhalb einer Woche alle Informationen über seine Chemiewaffen übergeben müsse. Die USA legten im Gegenzug Vorbereitungen für einen Militärschlag gegen die Truppen von Machthabers Bashar al-Assad auf Eis.
Damaskus spricht von Waffenruhe
Syriens Regime versucht unterdessen, weitere Signale eines Entgegenkommens auszusenden. Sollte die schon länger geplante eine internationale Syrien-Friedenskonferenz in Genf zustande kommen, werde man sich für eine Waffenruhe stark machen, erklärte Vizepremier Qadri Jamil. Einen Rücktritt von Präsident Assad lehnte er aber weiterhin ab. Die Opposition hatte in der Vergangenheit klargestellt, dass der Machthaber abdanken müsse.