Eine Studie aus dem Jahr 2000 zeigt, dass Syrien industrielle Fertigungsteile erhalten hat. Ein US-Institut sah keinen Verstoß gegen deutsches Recht.
Syrien hat nach einer älteren US-Studie auch industrielle Fertigungsteile aus Deutschland erhalten, die womöglich in Anlagen für die Produktion von Giftgas verwendet wurden. Es gehe um spezielle Mischtrommeln, Hochtemperaturöfen sowie isostatische Pressen, heißt es in einem Bericht des Centers for Strategic and International Studies (CSIS) aus dem Jahr 2000, aus dem die "Westdeutsche Allgemeinen Zeitung" (WAZ) am Samstag zitiert. Die Güter seien teilweise mit deutschen Hermes-Exportlizenzen an Syrien geliefert worden.
Das US-Institut vermutete damals, dass die Lieferungen mehrerer deutscher Unternehmen, die in den 90er Jahren erfolgt sein müssten, nicht gegen deutsches Recht verstoßen haben. Der Essener Ferrostaal-Konzern, eines der genannten Unternehmen, erklärte der Zeitung nach Überprüfung früherer Lieferungen: "Die Darstellung der CSIS können wir nicht nachvollziehen."
Das deutsche Wirtschaftsministerium hatte in dieser Woche eingeräumt, dass zwischen 2002 und 2006 134 Tonnen Chemikalien aus Deutschland nach Syrien geliefert wurden, die auch zur Herstellung von Chemiewaffen genutzt werden können.
(APA/dpa)