Boeing baut alte F-16-Jets in Drohnen um

Boeing baut alte F16Jets
Boeing baut alte F16Jets(c) Wikipedia
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Ein unbemannter F-16-Kampfjet legte einen ersten Testflug hin. "Sie flog hervorragend", schwärmt die US-Air-Force.

Das Unternehmen Boeing arbeitet daran, ausrangierte F-16-Kampfflugzeuge in unbemannte, ferngesteuerte Drohnen zu verwandeln. Ein erster Testflug ohne Pilot über Florida wurde bereits erfolgreich absolviert. Zwei Piloten der US-Air Force hätten die Flieger vom Boden aus gesteuert, berichtet die BBC.

Seit 15 Jahren standen die F-16 ausgemustert in einem Fliegerhorst in Arizona, bis Boeing sich an den Umbau machte. Die Drohnen hätten nun in der Vorwoche bei dem Testflug auch das Verteidigungsmanöver „Split S" (halbe Rolle, halber Looping) gemeistert.

Während der Manöver habe die siebenfache Schwerkraft (sieben G) auf den Jet gewirkt, doch auch Manöver bei neunfacher Schwerkraft seien möglich - eine Schwelle, die Piloten schwere körperliche Probleme bereiten würde (Ohnmacht etc.).

"Wunderschöne Landung"

„Die Drohne flog großartig. Sie setzte eine wunderschöne Landung hin, vielleicht eine der besten, die ich je gesehen habe", schwärmte Ryan Inman von der US-Air Force.

Nach Angaben des Boeing-Konzerns könnten die F-16-Drohnen als unbemannte Ziele vor allem für das Training von Kampfpiloten genutzt werden.

Doch ein Sprecher der Kampagne zum Stopp von Killer-Robotern warnte, die Flugobjekte könnte nicht nur als Trainingsziel dienen sondern auch im Krieg genutzt werden. Zudem zweifelte er wegen der Geschwindigkeit der Drohne (beim Testflug bis zu Mach 1,47) deren Präzision bei Angriffen an.

Wurzeln im Ersten Weltkrieg

Die Benutzung "richtiger" Flugzeuge als ferngesteuerte Drohen ist an sich nicht neu, aber doch selten. Kurz vor und während des Zweiten Weltkriegs wurden in den USA und Großbritannien alte, obsolete Flugzeuge mit Fernsteuerungen versehen und als fliegende Zielscheiben zur Ausbildung von Jagdpiloten und Flak-Soldaten benutzt. Schon 1917/18 entstand in den USA das "Hewitt-Sperry Automatic Airplane", bei dem eine geringe Zahl herkömmlicher Wasserflugzeuge zu ferngesteuerten Bombern umgebaut wurden, die aber nie zum Einsatz kamen.

Im Zweiten Weltkrieg hingegen modifizierten die USA einige Bomber der Typen B-17 "Flying Fortress" und B-24 "Liberator", die mit Sprengstoff vollgepackt wurden und sich ferngesteuert auf ihre Ziele, etwa deutsche U-Boot-Bunker auf Helgoland, stürzen sollten (Unternehmen Aphrodite). Die meisten dieser Einsätze waren Misserfolge, die Bomber verfehlten ihre Ziele oder wurden abgeschossen.

(Red.)

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