Deutsche Islamisten an Anschlag in Nairobi beteiligt?

Deutsche Islamisten Anschlag Nairobi
Deutsche Islamisten Anschlag Nairobi(c) REUTERS (HANDOUT)
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Der israelische Geheimdienst soll herausgefunden haben, dass ein Konvertit aus Bonn den Anschlag auf das Westgate-Einkaufszentrum mitgeplant hat.

Deutsche Islamisten stehen im Verdacht, an der Planung des Anschlags auf das Westgate-Einkaufszentrum in Kenias Hauptstadt Nairobi beteiligt gewesen zu sein. Entsprechende Erkenntnisse liegen nach einem "Focus"-Bericht dem israelischen Geheimdienst Mossad vor. Deutsche Sicherheitsbehörden schließen danach nicht aus, dass der Bonner Konvertit Andreas "Ahmed Khaled" M. in die Vorbereitung des Anschlags mit mindestens 72 Toten durch die al-Shabaab-Miliz aus Somalia involviert war.

Deutsches Innenministerium: Abwarten

Ein Sprecher des deutschen Innenministeriums sagte am Samstag, bei der Untersuchung des Anschlags unterstützten deutsche Kriminalisten die kenianischen Behörden vor Ort. Die Ergebnisse dieser Ermittlungen seien abzuwarten. "Dann wird man sehen, ob sich der Verdacht erhärtet." Nach Erkenntnissen der Staatsschützer zählt "Ahmed Khaled" zur Kommandoebene der radikal-islamischen Brigaden.

Die kenianischen Behörden seien über ein erhöhtes Risiko für Anschläge auf das Westgate-Einkaufszentrum informiert gewesen, hätten diese jedoch ignoriert, berichteten am Samstag kenianische Medien. Besonders israelische Geheimdienste hätten ihre kenianischen Kollegen immer wieder vor Anschlägen, die gegen die "ökonomischen Interessen" des Landes gerichtete seien könnten gewarnt.

Das Westgate-Einkaufszentrum sei dabei explizit erwähnt worden, der Zeitraum mit 13. bis 20. September festgelegt worden, zitierte AFP aus in kenianischen Medien abgedruckten Berichten der Geheimdienste.

al-Shabaab

Die somalische Miliz al-Shabaab („Die Jugend“) hat die Verantwortung für den Anschlag auf das Westgate-Einkaufszentrum in Kenias Hauptstadt Nairobi übernommen.

Die Aktion war gut geplant und erinnert an die Terrorüberfälle in der indischen Metropole Mumbai 2008, als Extremisten tagelang zwei Hotels besetzt hielten.

Experten gehen davon aus, dass al-Shabaab zunehmend Know-how mit anderen Terrorgruppen teilt. Informationen, Wissen über Taktik und auch Gelder sollen vor allem zwischen al-Shabaab und den al-Qaida-Ablegern in Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel fließen.

(APA/dpa/AFP)

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