SPD und Union starten Sondierungsgespräche am Freitag

Führt die SPD in die Gespräche mit Merkels CDU: Partichef Sigmar Gabriel.
Führt die SPD in die Gespräche mit Merkels CDU: Partichef Sigmar Gabriel.(c) EPA/MAURIZIO GAMBARINI
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Die Sozialdemokraten haben bereits ihr sechsköpfiges Sondierungsteam bekanntgegeben. Bundespräsident Gauck lädt zu Vier-Augen-Gesprächen.

Die deutschen Christdemokraten und die Sozialdemokraten kommen am Freitag zu ersten Sondierungsgesprächen über eine Große Koalition zusammen. Die Vertreter beider Seiten treffen sich um 13 Uhr in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin, teilte die CDU-Geschäftsstelle der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit.

Die SPD hatte am Freitag auf einem Kleinen Parteitag Grünes Licht für Koalitionsgespräche mit der Union von Bundeskanzlerin Angela Merkel gegeben und ein sechsköpfiges Sondierungsteam benann: Parteivorsitzender Sigmar Gabriel, Ex-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, Generalsekreätrin Andrea Nahles, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und den Bürgermeister von Hamburg, Olaf Scholz.

Gauck lädt zu Vier-Augen-Gesprächen

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat die Vorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien für die kommenden Tage zu Vier-Augen-Gesprächen ins Schloss Bellevue eingeladen. Dies berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Montag unter Berufung auf das Präsidialamt. Angesichts der zu erwartenden Schwierigkeiten bei der Koalitionsbildung ist dem Bericht nach zu erwarten, dass Gauck erfahren wolle, wie die Parteivorsitzenden die Lage einschätzten und wie sie einen politischen Stillstand zu verhindern gedachten.

Die Union von Bundeskanzlerin Angela Merkel war aus der Bundestagswahl als stärkste Kraft hervorgegangen. Ihr bisheriger Koalitionspartner, die FDP, scheiterte jedoch an der Fünf-Prozent-Hürde. Bei der Suche nach einem neuen Regierungsbündnis zeichnen sich Schwierigkeiten ab, obwohl die SPD inzwischen den Weg für Sondierungsgespräche mit der Union freimachte und die Grünen ihre Festlegung auf die SPD als einzigen Koalitionspartner aufgaben.

(APA/dpa)

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