Immer Ärger mit der Justiz: Italiens Ex-Premier muss nun auch wegen des Vorwurfs der Parlamentarierbestechung vor Gericht.
Die Justizschwierigkeiten von Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi nehmen kein Ende. Ein Gericht in Neapel hat am Mittwoch die Eröffnung eines Prozesses gegen den Medienzaren wegen der Bestechung des Ex-Senators und Mitte-Links-Politikers Sergio De Gregorio im Jahr 2006 beschlossen. Auch der Journalist Valter Lavitola wird sich mit Berlusconi vor Gericht verantworten. Der Prozess beginnt am 11. .Februar 2014. Berlusconi ist bereits wegen Steuerbetrugs rechtskräftig zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
Konkret wirft die dtaatsanwaltschaft vor, De Gregorio drei Millionen Euro für seinen Seitenwechsel in das damals oppositionelle Lager Berlusconis angeboten zu haben, davon zwei Millionen Euro in bar. Die Parlamentswahlen 2006 hatte die Mitte-Links-Koalition unter Ex-Regierungschef Romano Prodi, der auch De Gregorio angehörte, knapp gewonnen. Wenige Monate später schloss sich der Senator jedoch der Opposition Berlusconis an, was dazu beitrug, dass die Regierung 2008 zusammenbrach. Aus den darauffolgenden Wahlen ging Berlusconi klar als Sieger hervor.
Berlusconi erwiderte auf die Vorwürfe der Justizbehörden, dass De Gregorio von den Staatsanwälten gezwungen worden sei, zu lügen. Sie hätten ihm mit Haft gedroht, hätte De Gregorio ihn - Berlusconi - nicht belastet, sagte der Milliardär. Im Rahmen dieser Ermittlungen war Prodi von den neapolitanischen Staatsanwälte als Zeuge befragt worden. De Gregorio gestand, dass er Geld von Berlusconi erhalten habe.