USA schließen Luftwaffenbasis in Zentralasien

US-Soldat auf der Manas-Airbase
US-Soldat auf der Manas-AirbaseEPA
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Die 2002 eingerichtete "Manas Airbase" in Kirgistan wird 2014 geräumt. Russland und China hatten stets gegen die US-Präsenz in Zentralasien gewettert und Kirgistan viel Geld für den Rauswurf der Fremden versprochen.

Dieser Vorgang ist in der US-Militärgeschichte eher selten: Die USA haben am Donnerstag formell angekündigt, dass sie ihren Luftwaffenstützpunkt in der zentralasiatischen Republik Kirgistan im Sommer 2014 schließen werden. Die Basis Manas auf dem internationalen Flughafen der kirgisischen Hauptstadt Bishkek war 2002 eingerichtet worden, um die Versorgung der US-Truppen in Afghanistan zu erleichtern. Auch andere Staaten der dort eingesetzten UNO-Koalition nutzen den Flughafen.

Das Fußfassen der USA in dem Land, das Russland als in seinem "Hinterhof" gelegen sieht, war von Anfang an von Moskau untergraben worden. Allerdings überzeugten die Regierung in Bishkek die saftigen Pachtgebühren für die Basis (2006 waren es etwa mehr als 150 Millionen Dollar pro Jahr) sowie die Aussicht auf gute Geschäfte mit dem dortigen Militärpersonal. 2006 etwa waren dort ständig mehr als 1200 Soldaten der USA und anderer Nationen stationiert, zudem herrschte reger Durchgangsverkehr.

2009 kündigte die Regierung des armen Gebirgslandes mit seinen rund 5,5 Millionen Bewohnern auf Druck Russlands den Hinauswurf der Amerikaner und ihrer Verbündeten an, wofür Moskau eine Finanzhilfe in Höhe von mindestens zwei Milliarden Dollar versprach. Laut der Enthüllungsplattform "WikiLeaks" soll auch China für diesen Fall Geld versprochen haben, sogar drei Millliarden Dollar. Wenig später verlängerte Kirgistan nach "substantiellen Zusagen" der USA und anderer Staaten den Pachtvertrag.

Ersatzbasen in Rumänien

Im Juni allerdings machte Kirgistan ernst und verkündete die Schließung der Basis bis Juli 2014. Da die USA und die anderen Staaten bis Ende 2014 sowieso das Bürgerkriegsland Afghanistan verlassen wollen gab es diesmal keine gröberen Einwände aus Washington. Stattdessen soll die Luftbrücke nun schrittweise über Militärbasen in Rumänien aus abgewickelt werden.

Kein anderes Land hat dermaßen viele Militärbasen im Ausland wie die USA: Es sind derzeit mehr als 700 kleinere und größere Einrichtungen in mehr als 40 Ländern, etwa in Kanada, Kolumbien, Grönland, Italien, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Kuwait, Bahrain, Ägypten, der Türkei, Japan, Singapur, Südkorea, Australien, Kenia und Djibouti.

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