Atomstreit: Plant Obama Milliarden-Geste an den Iran?

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Einem Bericht zufolge könnte eingefrorenes Vermögen des
Mullah-Regimes freigegeben werden.

Berater von US-Präsident Barack Obama erwägen nach einem Bericht des Hamburger Magazins "Der Spiegel", den anscheinend guten Willen Teherans bei der Lösung des Streits um das Atomprogramm zu honorieren. Washington könnte Milliarden Dollar an iranischem Vermögen freigeben. Die in Amerika deponierten Werte hatte die US-Regierung nach dem Sturz des Shahs 1979 und der Besetzung ihrer Botschaft in Teheran beschlagnahmt. Mit Zinsen betrage die heutige Summe vermutlich zwölf Milliarden Dollar (8,71 Mrd. Euro), heißt es aus Teheran.

Für den pragmatischen iranischen Präsidenten Hassan Rohani wäre eine solche Geste innenpolitisch wertvoll. Die Entscheidung würde den Hardlinern signalisieren, dass sich die Verhandlungsbereitschaft des Klerikers auszahlt. Zudem könnte Washington so Rohanis Charme-Offensive vergleichsweise schnell honorieren. Während die Aufhebung der internationalen Sanktionen ein langwieriger Prozess ist, könnten die Milliarden wohl relativ einfach per Präsidenten-Dekret zurückgeführt werden.

Die iranische Wirtschaft ist auf Hilfe angewiesen. Sie wird nicht zuletzt von den Strafmaßnahmen des Westens gelähmt. Jeder vierte Iraner unter 24 Jahren ist ohne Arbeit. Seit Jänner hat die Währung Rial 50 Prozent ihres Wertes verloren. Die Ölverkäufe, einst rund zwei Millionen Fass täglich, sind um rund die Hälfte gefallen.

(Ag.)

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