Schulen verbieten Buch von Taliban-Opfer Malala

Im Visier der Taliban: Malala Yousufzai
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Pakistanische Privatschulen sehen in der 16-Jährigen ein "Werkzeug des Westen". Sie würde dem Islam nicht den nötigen Respekt entgegenbringen.

Die radikal-islamischen Taliban hatten Malala Yousufzai vergangenes Jahr mehrere Kugeln in den Kopf geschossen, weil sich die 15-Jährige - im Widerspruch zur Lehre der Hardliner - für Schulbildung für Mädchen eingesetzt hatte. Doch sie überlebte, durfte vor der UNO sprechen und schrieb über ihre Erfahrungen ein Buch. Dieses Buch wurde nun von zwei Verbänden pakistanischer Privatschulen verboten, wie die Washington Post berichtete.

Das Buch, das die heute 16-Jährige gemeinsam mit der britischen Journalistin Christina Lamb geschrieben hat, erweise dem Islam nicht genügend Respekt, begründete Kashif Mriza, Vorsitzender der "All Pakistan Private Schools Federation". Zudem sei Malala durch ihr Buch zum "Werkzeug in den Händen der Westmächte geworden."

Verschwörungstheorie: Attentat war fingiert

In diese Kerbe schlägt auch sein Kollege Adeeb Javedani von der "All Pakistan Private Schools Management Associaton". Man habe Malala Yousufzais Buch aus den Bibliotheken der 40.000 Schulen des Verbandes entfernt, weil die Autorin "den Westen repräsentiert, nicht uns." Er habe auch die Regierung dazu aufgefordert, das Buch aus den Lehrplänen zu streichen.

Mittlerweile kursieren in Pakistan sogar Verschwörungstheorien, wonach das Attentat auf Malala fingiert gewesen sei.

(Red.)

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