Al-Qaida bekennt sich zu Doppelanschlag in Beirut

LEBANON IRANIAN EMBASSY BLAST
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In der libanesischen Hauptstadt sprengten sich zwei Selbstmordattentäter vor der iranischen Botschaft in die Luft. Mindestens 23 Menschen starben.

Die iranische Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut ist Dienstagfrüh zum Ziel eines schweren Anschlags: Augenzeugen berichten von zwei heftigen Explosionen um halb zehn Uhr Ortszeit. Der erste Terrorist soll einen Sprengstoffgürtel gezündet haben. Der zweite Attentäter sprengten sich mit einer Autobombe in die Luft. Mindestens 23 Menschen starben, rund 150 wurden verletzt. Berichte, wonach auch der iranische Kulturattache unter den Opfern ist, weurden von Teheran dementiert.

Eine Islamistengruppe mit Verbindungen zur al-Qaida bekannte sich zu dem Anschlag. Der Anschlag sei von zwei Selbstmordattentätern verübt worden, erklärte ein Vertreter der Abdallah-Assam-Brigaden am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Es handelt sich um einen Doppelanschlag, für den zwei unserer Helden, Sunniten aus dem Libanon, zu Märtyrern geworden sind", fügte Sirajeddin Sreikat hinzu.

Fires burn and smoke rises from the site of explosions near the Iranian embassy in Beirut
Fires burn and smoke rises from the site of explosions near the Iranian embassy in BeirutREUTERS

Der Iran hat hingegen Israel für den Selbstmordanschlag am Dienstag vor der iranischen Botschaft im Libanon verantwortlich gemacht. "Wir verurteilen diese unmenschliche Tat und machen die Zionisten (Israel) und ihre Söldner für diese Tat verantwortlich", sagte Außenamtssprecherin Marsieh Afcham.

Nach Ansicht von Beobachtern steht der Anschlag im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg im benachbarten Syrien. Das Regime in Damaskus wies jedoch jegliche Verantwortung von sich.

Nicht nur die Botschaft, die im schiitisch dominierten Viertel Bir Hasan liegt, auch angrenzende Gebäude wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Rettungskräfte kümmerten sich um die Verletzten, Krankenhäuser riefen die Bevölkerung zum Blutspenden auf.

Live-Bilder im lokalen Fernsehen zeigten Flammen, die aus den Wracks mehrerer Autos schlugen. Eine der Explosionen hat einen tiefen Krater hinterlassen, was auch auf eine Autobombe hindeutet. Zunächst war aber auch von zwei Raketen die Rede, die auf die Botschaft abgefeuert worden seien.

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, ein enger Verbündeter des Iran und des syrischen Diktators Bashar al-Assad, hatte sich als erste zu dem Anschlag geäußert: "Was immer sie auch versuchen, sie werden damit scheitern", zitierte der "Daily Star" den Hisbollah Abgeordneten Ali Meqdad, der zum Ort des Anschlags geeilt war.

Die Hisbollah kämpft im benachbarten Syrien zusammen mit Truppen des Regimes von Bashar al-Assad gegen Aufständische. Syrische Regierungstruppen sind in den vergangenen Tagen gemeinsam mit Hisbollah-Kämpfern weiter in die von Rebellen beherrschten Gebiete bei Damaskus und Aleppo vorgerückt.

(APA/Reuters/DPA/AFP/Red.)

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