Ukraine: Proteste der Opposition gegen EU-Abkehr

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Auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew demonstrierten 2000 Menschen gegen einen Stopp des Assoziierungsabkommens mit der EU. Oppositionspolitiker Vitali Klitschko rief zur Abwahl der Regierung auf.

Nach dem von der ukrainischen Regierung beschlossenen Stopp einer EU-Annäherung demonstrierten in Kiew Tausende gegen die Entscheidung. "Zusammen können wir die Botschaft vermitteln, dass die Ukraine zu Europa gehören und ein demokratischer Staat sein wird", rief Oppositionspolitiker Vitali Klitschko der Menge in der Nacht zum Freitag zu.

"Und zusammen können wir diese Regierung austauschen", sagte der Boxweltmeister seiner Partei Udar (Schlag) zufolge. Auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz hatten sich etwa 2.000 Demonstranten versammelt.

Streitfall Timoschenko

Die Regierung hatte zuvor ein jahrelang ausgehandeltes Abkommen mit der EU über eine Assoziierung und freien Handel eine Woche vor der geplanten Unterschrift auf Eis gelegt. Russland hatte mit Wirtschaftssanktionen gedroht. Außerdem scheiterte im Parlament erneut ein Gesetz über die Behandlung der in Haft erkrankten Oppositionsführerin Julia Timoschenko in Deutschland - eine Bedingung der EU für die Assoziierung. Die EU und die USA zeigten sich enttäuscht.

Die Regierungsgegner in Kiew kündigten neue Demonstrationen an. Proteste gab es unter anderem auch in Lwiw (Lemberg) und Iwano-Frankowsk im pro-europäischen Westen, aber auch in den Großstädten Donezk und Charkow im russischsprachigen Osten.

(APA/DPA)

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