Sparkurs: Italiens Premier klagt über EU-"Ayatollahs"

Hat genug von strikter Haushaltsdisziplin: Italiens Premier Enrico Letta
Hat genug von strikter Haushaltsdisziplin: Italiens Premier Enrico LettaEPA
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Enrico Letta will während Italiens EU-Präsidentschaft 2014 vom strikten Sparkurs abgehen. Europa und seine Unternehmen drohten an Austerität zu sterben.

Mit markigen Worten hat am Freitag Italiens Premier Enrico Letta vor einem zu strikten Sparkurs innerhalb der EU gewarnt. „Für einige Ayatollahs der Strenge sind die Sparmaßnahmen nie genug. Doch Europa und unsere Unternehmen könnten auch an zu viel Austerität sterben", warnte Letta.

„In der EU gibt es auch viele, die meinen, dass es mit Ausgaben und mehr Defizit genügt, das System zu retten. Wir Italiener positionieren uns in der Mitte, doch man muss solide sein, um eine ausgewogene Position zwischen den entgegengesetzten Fronten zu finden. Wir brauchen Verbündete, sowohl in Brüssel als auch außerhalb Europas, um unsere Position der Mitte durchzusetzen", sagte Letta.

Privatisierungen sollen Geld in Kassa spülen

Italien werde sich bemühen, während seiner EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2014 das Thema Wirtschaftswachstum nach einer Periode der Sparpolitik in den Vordergrund zu stellen. „Unser Haushalt ist in Ordnung, daher kann sich Italien verstärkt dafür einsetzen, dass der Weg des Wachstums eingeschlagen wird", kommentierte Letta. Italiens Regierung will durch den Verkauf von Beteiligungen an staatlich kontrollierten Unternehmen in den kommenden Wochen zehn bis zwölf Milliarden Euro einnehmen. Veräußert werden sollen unter anderem drei  Prozent am Öl- und Gaskonzern Eni. Weitere Privatisierungen sollen folgen, kündigte Letta am Freitag an.

(APA)

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