Nordkorea fährt Atomreaktor wieder hoch

Atomenergiebehörde entdeckte Aktivität in Plutoniumanlage Yongbyon.

Wien. Während sich der Nuklearstreit mit dem Iran etwas entspannt hat, bereitet Nordkorea der Atomenergiebehörde (IAEA) wieder Kopfzerbrechen. Diktator Kim Jung-un ließ offenbar den Plutoniumreaktor in Yongbyon wieder hochfahren. Darauf deuten Satellitenbilder hin, wie IAEA-Chef Yukiya Amano in Wien vor dem Gouverneursrat anmerkte.

Das US-Korea-Institut an der Johns-Hopkins-Universität hatte bereits im Frühherbst Alarm geschlagen, ebenfalls unter Berufung auf Satellitenbilder. Aufnahmen vom 19.September zeigen demnach, dass aus einem Abfluss des nordkoreanischen Fünf-Megawatt-Plutoniumreaktors heißes Wasser abfließe. Das ist ein Indiz dafür, dass das Kühlsystem wieder aktiv ist.

Yongbyon ist seit 2007 abgeschaltet. Seit 2009 lässt Nordkorea keine Atominspektionen zu. Schon nach seinem dritten Atomtest im Februar hatte Nordkoreas Regime gedroht, den Reaktor, aus dem es Schätzungen zufolge Plutonium für vier bis acht Atombomben gewonnen hat, wieder aufzudrehen.

Iraner erlauben Inspektion

Für den Iran hatte Amano vorsichtiges Lob parat. Die Regierung in Teheran lud Inspektoren ein, im verdächtigen Schwerwasserreaktor Arak Nachschau zu halten. Dazu hatte sich der Iran vergangenes Wochenende im Genfer Abkommen verpflichtet. (age)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.