Syrien: Entführer wollen Nonnen austauschen

Syriens Christen geraten immer mehr in Bedrängnis: Bittgottesdienst in Damaskus
Syriens Christen geraten immer mehr in Bedrängnis: Bittgottesdienst in DamaskusAPA/EPA/SANA HANDOUT
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Die islamistische Gruppe, die vor Tagen zwölf Ordensfrauen verschleppte, hat den Vatikan als Vermittler eingeschaltet und fordert einen Gefangenenaustausch. Den Nonnen soll es angeblich gut gehen.

Es gibt ein Lebenszeichen von jenen zwölf Nonnen, die vor Tagen in Syrien von islamistischen Rebellen verschleppt worden waren: Der Äbtissin des Klosters Mar Tikla, Pelagia Sayyaf, ist offenbar erlaubt worden, über ein Satellitentelefon mit dem Vatikan zu telefonieren. Die Entführer von der Ahrar-al-Kalamun-Brigade meldeten sich zudem am Freitag zu Wort und versicherten, dass es den Ordensfrauen aus der von Christen bewohnten Kleinstadt Maalula gut gehe.

Dies sagte ein Sprecher der Gruppe der der arabischen Zeitung „Al-Sharq Al-Awsat. Er stellte sogar in Aussicht, die Nonnen freizulassen, allerdings nur im Rahmen eines Gefangenenaustausches. Ob dies geschieht, ist jedoch äußerst fraglich: Seit Beginn des Bürgerkrieges hat sich das Regime von Präsident Bashar al-Assad auf keinen Gefangenenaustausch eingelassen, der Syrer betraf.

Kloster teilweise zerstört

Die Brigade hat den Vatikan als Vermittler eingeschaltet. Die Äbtissin hatte denn auch den Auftrag, die Forderungen der Entführer bei ihrem Telefonat mit dem Vatikan kundzutun.

Vor der Einnahme des Klosters am vergangenen Wochenende waren die jüngeren Nonnen und die dort untergebrachten Waisenmädchen offenbar in Sicherheit gebracht worden. Die jungen Milizionäre, teils Ausländer, haben laut lokalen Berichten zumindest Teile des historischen Klosters aus dem 5. und 6. Jahrhundert zerstört.

(APA/DPA)

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