Iran: IAEA-Experten inspizieren Atomanlage in Arak

Iran: IAEA-Experten inspizieren Schwerwasserreaktor
Iran: IAEA-Experten inspizieren SchwerwasserreaktorReuters
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Der Schwerwasserreaktor in Arak wird vom Westen beargwöhnt, weil darin waffenfähiges Plutonium hergestellt werden könnte. Obama ist pessimistisch hinsichtlich der Einigung mit dem Iran.

Erstmals seit mehr als zwei Jahren haben Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) den iranischen Schwerwasserreaktor in Arak besucht. "Die IAEA-Experten haben ihren Besuch der Anlage Arak am Sonntagmorgen begonnen", zitierte die iranische Nachrichtenagentur Fars den Sprecher der nationalen Atomaufsicht, Behrouz Kamalvandi.

Mit der Einladung erfüllt der Iran eine seiner Verpflichtungen aus den Ende November getroffenen Atom-Abkommen mit den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland. Der Schwerwasserreaktor in Arak wird vom Westen beargwöhnt, weil darin waffenfähiges Plutonium hergestellt werden könnte. Dem Atom-Abkommen zufolge darf Teheran Arak in den kommenden sechs Monaten nicht hochfahren oder Brennelemente dorthin transportieren.

Der Schwerwasserreaktor in Arak soll Ende 2014 in Betrieb gehen. Zuletzt suchten Inspektoren im August 2011 die Anlage auf. Die IAEA durfte sie regelmäßig besuchen. Seit 2006 hat die IAEA nach eigenen Angaben aber keine aktuellen Detailpläne über den Schwerwasserreaktor mehr erhalten. Wie lange die Inspektoren in der 240 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Teheran gelegenen Region bleiben, war zunächst nicht bekannt.

Obama ist pessimistisch

US-Präsident Barack Obama gab sich unterdessen überraschend pessimistisch hinsichtlich einer dauerhaften Einigung im Atomstreit mit dem Iran. Die Chancen lägen bei "nicht mehr als 50:50", sagte er am Samstag bei einer Nahost-Diskussion in Washington. "Aber wir müssen es versuchen." Man dürfe nicht naiv sein. Die USA gäben auch keine Option aus der Hand, betonte Obama mit Blick auf militärische Optionen.

Die fünf UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland hatten sich kürzlich mit dem Iran auf eine Übergangslösung geeinigt. Teheran legt demnach sein Atomprogramm zunächst für sechs Monate auf Eis, im Gegenzug werden internationale Sanktionen gegen das Land gelockert. Während dieser Zeit soll eine dauerhafte Lösung gefunden werden. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die Übergangsvereinbarung mehrfach scharf kritisiert.

(APA/AFP)

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