Um die Krise zu entschärfen fordert die Regierung in Kiew ein Hilfspaket von Europa. Sie schickte eine Delegation nach Brüssel wie auch nach Moskau.
Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch bettelt in Brüssel um Geld, obwohl er gerade die Annäherung seines Landes zu Europa torpediert hat. Die von Oppositionsprotesten erschütterte Ukraine fordert jetzt nämlich von der Europäischen Union Hilfskredite im Umfang von 20 Milliarden Euro. Im Hinblick auf das gestoppte Assoziierungsabkommen mit der EU sagte Ministerpräsident Mykola Asarow am Mittwoch in Kiew, "diese Angelegenheit" könne "durch das Angebot von finanzieller Unterstützung an die Ukraine gelöst werden".
Die "ungefähre Größenordnung" liege bei 20 Milliarden Euro, so Asarow bei einer im Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung. In seinen Äußerungen stellte Asarow einen direkten Zusammenhang zwischen der Forderung und dem Assoziierungsabkommen her. Die Regierung hatte angekündigt, eine Delegation nach Brüssel zu schicken; eine weitere Abordnung soll zeitgleich zu Gesprächen nach Moskau reisen.
Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch hatte unter dem Druck Moskaus Ende November die Vorbereitungen für das Abkommen überraschend gestoppt und damit Massenproteste ausgelöst. Die Opposition verlangt seinen Rücktritt, weil er das Land nicht wie gefordert zum Westen öffne, sondern stärker an Russland anbinde.
(APA/AFP)