Verstieß US-Präsident Obama gegen die Pietät, als er mit „Gucci-Helle“ flirtete? Fotos sorgten für Furore in den Onlineforen.
Wien. Wie der 16-stündige Rückflug nach Washington verlief, ob der Präsident in der Air Force One auf die Couch verbannt war und der Ehesegen im Hause Obama schief hing: All dies ist Spekulation, seitdem Fotos des US-Präsidenten beim ungezwungenen Flirt mit der dänischen Premierministerin Helle Thorning-Schmidt während der Trauerfeier für Nelson Mandela für Furore in den Onlineforen sorgen.
Faktum ist, dass First Lady Michelle Obama ein „tough cookie“ ist, wie die US-Amerikaner resolute Frauen zu bezeichnen pflegen. Sollte sie ihren Mann beim Fremdgehen ertappen, würde sie ihn wohl aus dem Haus werfen, deutete die „First Mom“ einmal in einem Interview an. Ob dies auch fürs Weiße Haus gilt, den offiziellen Amtssitz des Präsidenten?
Wie zwei Schulbuben hatten Barack Obama und David Cameron, der britische Premier, mit der flotten dänischen Regierungschefin – Spitzname: „Gucci-Helle“ – während der Trauerzeremonie im Fußballstadion in Johannesburg geflirtet. Sie animierte die beiden, für ein „Selfie“, ein Erinnerungsfoto, zu posieren, während Michelle Obama augenscheinlich wenig amüsiert war. Später zwängte sich Michelle jedoch zwischen ihren Mann und Thorning-Schmidt.
Mit Verve diskutiert seither die Online-Community, ob der US-Präsident während des fröhlichen Trauerakts gegen die Pietät verstieß. Sein historischer Handshake mit Kubas Diktator Raúl Castro ging daneben beinahe unter. In den USA heulten Exil-Kubaner und Republikaner indes reflexartig auf. (vier)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.12.2013)