Syrien: 36 Tote bei Bombardement

Syrien: Mindestens 22 Tote bei Bombardement
Syrien: Mindestens 22 Tote bei BombardementVIRGINIE NGUYEN HOANG
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Helikopter sollen mit Sprengstoff gefüllte Fässer über der Stadt Aleppo abgeworfen haben. 15 Kinder kamen ums Leben.

Bei Luftangriffen der syrischen Streitkräfte auf die Stadt Aleppo im Norden des Landes sind Aktivisten zufolge 36 Menschen getötet worden. Unter den Opfern des Bombardements auf von Rebellen gehaltene Stadtviertel seien 15 Kinder, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit. Zuvor hatten die Aktivisten von 22 Toten gesprochen.

Die einstige syrische Wirtschaftsmetropole Aleppo ist seit einer Rebellenoffensive im Juli vergangenen Jahres stark zerstört. Die Stadt ist in einen regierungstreuen und einen von Rebellen kontrollierten Teil gespalten. Das Aleppo-Medienzentrum, ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort, berichtete am Sonntag von "beispiellosen" Angriffen aus Flugzeugen und Hubschraubern. Aus den Helikoptern wurden laut der Beobachtungsstelle Fässer mit Sprengstoff abgeworfen.

Zahlreiche Bürgerkriegstote gab es in den vergangenen Tagen offenbar auch in Adra nahe der Hauptstadt Damaskus. Angehörige der religiösen Minderheiten - Alawiten, Schiiten und Drusen - seien getötet worden, teilte die Beobachtungsstelle mit. Einheiten islamischer Fundamentalisten hätten am Mittwoch eine große Offensive auf Adra eröffnet, um eine Zufahrt nach Damaskus unter ihre Kontrolle zu bekommen.

Im syrischen Bürgerkrieg wurden nach Schätzungen von Aktivisten bisher rund 126.000 Menschen getötet. Der Konflikt hatte im März 2011 mit zunächst friedlichen Protesten gegen Staatschef Bashar al-Assad begonnen, entwickelte sich dann aber rasch zu einem bewaffneten Konflikt.

Unterdessen droht die Genfer Syrien-Konferenz nach Einschätzung von Frankreichs Außenminister Laurent Fabius keine großen Fortschritte bei den Bemühungen zur Beendigung des Bürgerkriegs zu bringen. "Wir arbeiten daran, dass sie ein Erfolg wird, aber leider muss man viele Zweifel haben", sagte Fabius am Wochenende bei der World Policy Conference 2013 in Monaco. Die gemäßigte Opposition befinde sich in ernsthaften Schwierigkeiten. "In Bezug auf Syrien bin ich leider eher pessimistisch", räumte Fabius nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP ein. Bei der für den 22. Jänner geplanten Konferenz in Genf sollen Regierung und Rebellen erstmals gemeinsam über eine Friedenslösung verhandeln. Unmittelbares Ziel ist die Bildung einer Übergangsregierung.

(APA/dpa)

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